Kanzlerin Merkel stimmt Bevölkerung auf "die wohl schwierigste Phase der Pandemie" ein
Am Samstag hat sich Angela Merkel in ihrem ersten Video-Podcast im neuen Jahr zur Verlängerung der Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben infolge der COVID-19-Pandemie geäußert.
Die Bundeskanzlerin forderte ihre Landsleute auf, sich mit Geduld zu wappnen. Gleichzeitig zeigte sich die CDU-Politikerin wegen des Impfstarts in Deutschland zuversichtlich.
Merkel teilte mit, derzeit könne man noch gar nicht richtig ablesen, wie sich die Weihnachtstage und Silvester auf das Infektionsgeschehen auswirken. Dabei verwies sie auf die Statistiken des Robert Koch-Instituts mit Hunderten von Toten und Tausenden auf Intensivstationen und erinnerte daran, dass Ärzte und Pflegekräfte "in vielen Krankenhäusern am Rande der Überforderung" arbeiteten:
"Diese nächsten Winterwochen sind die wohl schwierigste Phase der Pandemie."
Vor diesem Hintergrund erklärte die Bundeskanzlerin, Ziel sei es, die Zahl der Corona-Fälle mindestens auf eine Inzidenz von höchstens 50 Fällen pro 100.000 Menschen in sieben Tagen zu senken und somit wieder einen Zustand wie im Sommer und bis in den Herbst hinein zu erreichen. Merkel verteidigte in diesem Zusammenhang die bis zum 31. Januar verlängerten Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens:
"Das ist hart, aber, davon bin ich überzeugt, auch zwingend erforderlich. Machen wir uns immer wieder klar, was uns die Wissenschaftler auch sagen: Je konsequenter wir heute sind, desto schneller werden wir den Zustand der Kontrolle wiederherstellen können, desto kürzer wird die Zeit sein, in der wir mit solchen Einschränkungen leben müssen."
Darüber hinaus kündigte die Bundeskanzlerin ein höheres Tempo beim Impfen gegen das Coronavirus an und verteidigte die gemeinsame EU-weite Beschaffung des Impfstoffs:
"Wir werden in Deutschland genügend Impfstoff für alle verfügbar haben. Wir werden Monat für Monat mehr Menschen und schließlich jedem, der es möchte, ein Impfangebot machen können."
Anschließend rief Merkel ihre Landsleute dazu auf, weiter das Nötige gemeinsam zu tun, um Deutschland vor dem Erreger zu schützen. Besonnenheit und Rücksicht aufeinander würden sich auszahlen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen bei 153,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) meldeten die deutschen Gesundheitsämter am Samstagmorgen 24.694 Corona-Fälle binnen eines Tages. Außerdem wurden 1.083 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Der Höchststand von 1.188 neuen Todesfällen war am Freitag erreicht worden. Das RKI zählte seit dem Beginn der Pandemie 1.891.581 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. An oder mit COVID-19 starben bis zum Samstag insgesamt 39.878 Menschen.
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