Wieder Probleme beim Flughafen BER: Wegen Corona-Krise weniger Passagiere und weniger Einnahmen
Etwa zwei Monate ist es erst her, dass der Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER) eröffnet wurde, doch schon jetzt spricht Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup von "besorgniserregenden Zahlen". Gemeint ist die niedrige Zahl der Passagiere am Airport in Schönefeld. Und genau die macht nun dem BER wirtschaftlich zu schaffen. Die Ursache liegt demnach in der COVID-19-Pandemie.
Vor der Corona-Krise seien in Berlin täglich etwa 100.000 Fluggäste gezählt worden, jetzt seien es nur 10.000 pro Tag, sagte Lütke Daldrup in einem RBB-Interview. Um aber die Kosten für den laufenden Betrieb zu decken, bräuchte der Flughafen rund 20 Millionen Passagiere pro Jahr. Derzeit verliere das Unternehmen täglich rund eine Million Euro.
Die Flughafengesellschaft versucht deshalb nun offenbar mit Nachdruck, ihre Ausgaben zu reduzieren. Der überwiegende Teil der Mitarbeiter ist in Kurzarbeit. Zudem wird die Schließung des ehemaligen Flughafens Schönefeld und heutigen Terminal 5 vorgezogen. Zunächst war dies für März geplant. Man erhofft sich davon, pro Jahr 25 Millionen Euro einzusparen.
Der Flughafenchef brachte auch Eintrittspreise für die Besucherterrasse ins Spiel. Spekulationen, dass nun Mieten für Gastronomen am BER steigen könnten, wies Lütke Daldrup zurück.
Auch ohne BER hat das Jahr 2020 den Flughäfen in der Hauptstadt sehr schlechte Zahlen beschert. Zeitweise gab es wegen der Corona-Beschränkungen nur wenige Hundert Passagiere täglich. An beiden Berliner Standorten – Tegel und Schönefeld – wurden 2020 lediglich 9,1 Millionen Fluggäste gezählt. Das waren rund 75 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. In einer Mitteilung des Unternehmens spricht Lütke Daldrup von einem "Jahr der Extreme", das zu Ende gehe. Weiter sagte er:
"Einerseits haben wir den BER endlich erfolgreich eröffnen können, anderseits sind die Fluggastzahlen aufgrund der Pandemie dramatisch eingebrochen."
Mindestens noch ein weiteres Jahr "müssen wir erhebliche Einbußen bei geringen Passagierzahlen verkraften", so der Flughafenchef. Erwartet werden zehn bis elf Millionen Passagiere.
Erst neulich sagte Lütke Daldrup der Nachrichtenagentur dpa, das Ziel sei gewesen, "bis 2025 schwarze Zahlen zu schreiben". Corona habe ihnen aber nun "einen Strich durch diese Rechnung gemacht". Solange die Eigentümer des Flughafens – Berlin, Brandenburg und der Bund – den Betrieb unterstützten, werde man die Krise überstehen, sagte Lütke Daldrup nun dem RBB. Bereits im Dezember berichtete der Sender, dass die Flughafengesellschaft wegen der Corona-Krise finanziell in Not sei und ohne weitere staatliche Hilfen in zwölf Monaten pleite sein könnte.
Der neue Flughafen BER war Ende Oktober in Betrieb gegangen – nach neun Jahren Verspätung und einer Verdreifachung der Baukosten auf rund sechs Milliarden Euro. Sechsmal wurde die Eröffnung zuvor verschoben. Planungsfehler und technische Probleme begleiteten das Airport-Projekt. Der Flughafen Tegel war im November vom Netz gegangen.
Mehr zum Thema - Letzter Betriebstag: Flughafen Tegel fertigt am Samstag letzte Linienmaschinen ab
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.