Lockdown-Protest: Initiative #WirMachenAuf will der Politik noch eine letzte Chance geben

Der geplante "zivile Ungehorsam" gegen die Entscheidung der Politik, den Lockdown bis mindestens Ende Januar zu verlängern, hat hohe Wellen geschlagen. Der Initiator von #WirMachenAuf möchte den Behörden nun die Möglichkeit geben, ihre Versprechen schneller umzusetzen.

In Windeseile haben sich über 50.000 Personen der Telegram-Gruppe "Wir machen auf – Kein Lockdown mehr" angeschlossen. Sehr viele davon sind Selbstständige, die durch die Schließung ihrer Läden ihre Existenz gefährdet sehen und die Entscheidung von Bund und Ländern, den Lockdown bis mindestens Ende Januar zu verlängern, mit Sorge betrachten. Der Initiator der Gruppe, Macit Uzbay, rief dazu auf, ab dem 11. Januar wieder die "Türen zu öffnen". "Eine weitere Verlängerung wird nicht mehr akzeptiert", schrieb der Kosmetikstudiobetreiber aus Krefeld. 

Die Reaktionen auf den Aufruf #WirMachenAuf ließen nicht lange auf sich warten. Zwar gab es viele Stimmen der Unterstützung, aber auch eine Gegenbewegung formierte sich sehr bald unter dem Hashtag #WirMachenEuchDicht. Unter dem Vorwurf, dass die Aktion von rechten Gruppierungen instrumentalisiert wird, zog sich bereits der Unternehmer Udo Siebzehnrübl, Betreiber von fünf Sportläden in Oberbayern, aus dem Projekt zurück.

Nun will aber auch Uzbay nach diversen Gesprächen zwischen Gewerbetreibenden und Verbänden zumindest den Zeitpunkt der möglichen Öffnung um eine Woche verschieben, sagte der Krefelder Unternehmer im Gespräch mit RT DE. Es wird aktuell eine Fristsetzung diskutiert, die man der Bundesregierung bis zum 17. Januar gewähren möchte, die zugesagten Hilfen schneller auszuzahlen und zudem zu verbessern. Details sollen heute Abend über die Telegram-Gruppe der Initiative folgen. Uzbay ist sich allerdings nicht sicher, ob er alle Mitglieder mit seiner neuen Idee der Fristverlängerung noch am Freitag erreichen kann.

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