"Besorgniserregender" Rückgang der Schweinswal-Population in deutscher Nordsee
Der Bestand an Schweinswalen hat sich in der deutschen Nordsee im Zeitraum 2006 bis 2019 deutlich verkleinert. Das brachte eine Studie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hervor, die am 7. Januar im Fachmagazin Frontiers in Marine Science veröffentlicht wurde.
Untersucht wurde die Populationsentwicklung von 2002 bis 2019 in der deutschen Nordsee. Bis 2006 stieg die Population noch an, seitdem geht sie drastisch zurück. Im Schnitt ist die Zahl der Tiere im beobachteten Zeitraum pro Jahr um 1,8 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2019 lebten in der deutschen Nordsee noch etwa 23.000 Schweinswale. Anita Gilles, Mitautorin der Studie, äußert sich beunruhigt:
"Der Trend, den wir hier sehen, ist besorgniserregend."
Insbesondere vor Sylt – einem der wichtigsten Schutzgebiete der Schweinswale – ging die Population deutlich zurück. Am Sylter Außenriff sank die Zahl der Individuen im Untersuchungszeitraum pro Jahr um durchschnittlich 3,8 Prozent. Dagegen stieg die Population weiter südlich in der Nordsee vor der Insel Borkum. Die Gründe dafür sind nach Angaben von Gilles noch unklar und müssen näher untersucht werden. Aus anderen Studien geht hervor, dass menschliche Eingriffe in die Natur über Schiffsverkehr, die Fischerei und Offshore-Windparks eine entscheidende Wirkung auf die Walpopulationen haben.
Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist die kleinste und einzige heimische Walart in Nord- und Ostsee. Er sei für das Gleichgewicht des Ökosystems Nordsee enorm wichtig, betonte Gilles. Gehe die Population dieser sensiblen Tierart zurück, sei dies ein Indikator dafür, dass "die Balance nicht mehr stimmt". Ihre Zahl wird mithilfe von Schätzungen und Zählungen aus der Luft per Flugzeug ermittelt.
Schweinswale stehen auf der Roten Liste der Säugetiere vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Ihr Bestand gilt als gefährdet, ebenso wie der von Feldhase, Iltis, Feldhamster und Fledermaus. BfN-Präsidentin Beate Jessel schätzt ihre Lage kritisch ein:
"Ihre Vorkommen gehen zurück, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt."
Im Oktober 2020 kritisierten Tierschutzverbände die Bundeswehr und die NATO stark, weil im Rahmen eines Marinemanövers im August 2019 Sprengungen im Meeresschutzgebiet Fehmarnbelt vorgenommen wurden – mit dramatischen Folgen für die Meereslebewesen. Mindestens 18 tot aufgefundene Schweinswale wurden in Zusammenhang mit den Sprengungen gesetzt – dazu zahlreiche tote Robben.
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