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"KZ Deutschland?": DSDS-Juror Michael Wendler sorgt für Eklat mit Kritik an Corona-Maßnahmen

Bereits im Oktober löste Michael Wendler mit Äußerungen zur Corona-Politik der Bundesregierung Empörung aus. Nun gerät der Sänger erneut in die Schlagzeilen – und RTL unter Druck, da Wendler momentan Juror bei "Deutschland sucht den Superstar" ist. Erste Forderungen nach einem Abbruch der Castingshow werden laut.
"KZ Deutschland?": DSDS-Juror Michael Wendler sorgt für Eklat mit Kritik an Corona-MaßnahmenQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Hardt via www.imago-images.de

Erneut sorgt Schlagersänger Michael Wendler wegen Äußerungen zu den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung für Empörung. Auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte er einen Beitrag bezüglich der am Dienstag beschlossenen Einschränkung der Bewegungsfreiheit und leitete diesen mit der Frage "KZ Deutschland?" ein. Anschließend schrieb er: "Es ist einfach nur noch dreist, was sich diese Regierung erlaubt!"

Nun werden Forderungen nach Konsequenzen für die RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) laut – bis hin zu deren Abbruch. In der Frühphase der aktuellen Staffel sitzt der 48-Jährige in der Jury, am Dienstag lief die erste Folge.

In einem Statement auf Instagram räumte Wendler am Mittwoch die "KZ"-Äußerung ein, jedoch sei "KZ" angeblich als Abkürzung für "Krisen-Zentrum" gemeint gewesen. RTL distanzierte sich erneut scharf. Bereits im Oktober hatte Wendler für einen Eklat gesorgt, als er die Maßnahmen der Bundesregierung als verfassungswidrig bezeichnete und Medien – einschließlich RTL – vorwarf, "gleichgeschaltet" zu sein.  

Oliver Pocher, der sich vergangenes Jahr im RTL-Format Pocher vs. Wendler mit dem Sänger ein Duell lieferte, verurteilte Wendlers jüngste Äußerungen scharf. Auf Twitter schrieb der Entertainer:

"Das ist nur noch dreist, widerlich und asozial. Dieser Vergleich hinkt auf allen Ebenen. Wenn es noch sowas wie letzte 'Sympathien' gab, verspielst Du sie hiermit komplett!"

Wendler gehöre nicht ins Fernsehen, sagte dazu der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker:

"Wer die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland mit einem KZ gleichsetzt und damit die Shoah derart relativiert, der sollte nicht von Woche zu Woche einem Millionenpublikum als Juror vorgesetzt werden."

DSDS solle abgebrochen werden – es sei denn, RTL finde einen Weg, die aufgezeichneten Folgen auch ohne Wendler zu zeigen, fordert Becker.

Auch die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger äußerte sich zu dem Vorfall. Gegenüber der dpa sagte sie: "Die Aufregung um die Auftritte von Michael Wendler bei 'DSDS' verschaffen ihm und seinen kruden Verschwörungsmythen noch mehr Aufmerksamkeit." RTL solle prüfen, wie es seiner Verantwortung gerecht werde.

"Michael Wendlers Äußerungen bewegen sich im Bereich der Holocaust-Relativierung. Diesem ernsten Fall muss auch mit entsprechender Ernsthaftigkeit beim Sender begegnet werden", so Leutheusser-Schnarrenberger.

Wendler ist trotz seines im Oktober vollzogenen Bruchs mit RTL in der neuen DSDS-Staffel zu sehen, weil viele Folgen mit ihm schon aufgezeichnet waren, bevor er seinen Feldzug gegen die herrschende Corona-Politik begann.

Am Dienstagabend schrieb RTL auf Twitter: "Wir lassen uns eine erfolgreiche Show nicht von einem Verschwörungstheoretiker zerstören." Die DSDS-Folgen seien bereits abgedreht worden, bevor Wendler seine "befremdlichen Aussagen" getätigt habe. In Zukunft werde er aber weder bei RTL noch bei DSDS eine Rolle spielen, kündigte der Sender an.

Wie das Branchenportal DWDL am Mittwoch berichtete, will RTL nun kurzfristig alle Szenen mit Wendler aus der aktuellen DSDS-Staffel herausschneiden. Der Sender hatte zuvor noch erklärt, es sei zu kompliziert, den Sänger herauszuschneiden, als Teil der Jury seien seine Entscheidungen außerdem wichtig für das Verständnis der Zuschauer. Nun haben sich RTL und die Produktionsfirma Ufa offenbar doch zu diesem Schritt entschlossen. 

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(rt/dpa)

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