Weniger Steuern, mehr Hilfen: Corona-Krise führt zu Finanzierungsdefizit in öffentlichen Haushalten
Die Corona-Krise belastet die öffentlichen Haushalte und hat in den ersten drei Quartalen 2020 ein deutliches Finanzierungsdefizit verursacht. Während die Ausgaben um 11,6 Prozent auf 1.231,5 Milliarden Euro stiegen, gingen die Einnahmen um 4,3 Prozent auf 1.074,4 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Die Lücke führt demnach zu einem kassenmäßigen Defizit von 157,1 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2019 war noch ein Finanzierungsüberschuss von 18,8 Milliarden Euro erreicht worden. Ein Defizit für die drei ersten Quartale hatte der öffentliche Gesamthaushalt zuletzt im Jahr 2016 in Höhe von 0,1 Milliarden Euro verzeichnet. Die Angaben beziehen sich auf vorläufige Ergebnisse der Kern- und Extrahaushalte der vierteljährlichen Kassenstatistik.
"Die gestiegenen Ausgaben des öffentlichen Gesamthaushalts lassen sich hauptsächlich durch die höheren Zuweisungen und Zuschüsse infolge der Corona-Pandemie erklären", zeigten die Statistiker auf.
Allein der Bund und seine Extrahaushalte zahlten demnach in den ersten drei Quartalen rund 48,3 Milliarden Euro (plus 24 Prozent) mehr Zuweisungen, Zuschüsse sowie Schuldendiensthilfen als im Vorjahreszeitraum. Darin seien Soforthilfen an Unternehmen ebenso enthalten wie beispielsweise Unterstützungen für Krankenhäuser. Der Grund für den Einnahmerückgang liegt den Angaben zufolge in den geringeren Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben.
Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum sind diese in den ersten drei Quartalen 2020 um 4,6 Prozent auf 944,7 Milliarden Euro gesunken. Allein beim Bund sanken die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben in den ersten drei Quartalen 2020 um 28,0 Milliarden Euro (-10,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Finanzierungsdefizit der Gemeinden und Gemeindeverbände beträgt 14,9 Milliarden Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum lag das Finanzierungsdefizit bei 0,4 Milliarden Euro. Die Sozialversicherung verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2020 ein Finanzierungsdefizit von 31,4 Milliarden Euro im Vergleich zu einem Defizit von 1,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Ihre Ausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,2 Prozent auf 558,1 Milliarden Euro, ihre Einnahmen um 4,4 Prozent auf 526,7 Milliarden Euro.
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