Deutschland

Bildungsverbände fordern frühzeitige Entscheidungen zum Schulbetrieb nach dem 10. Januar

Bildung gehört zu den umstrittensten Themen in der COVID-19-Pandemie. Wie die Schulen in Deutschland nach dem 10. Januar ins neue Jahr starten, ist bisher offen. Bund und Länder wollen darüber am 5. Januar beraten. Lehrervertreter fordern eine frühzeitige Entscheidung.
Bildungsverbände fordern frühzeitige Entscheidungen zum Schulbetrieb nach dem 10. JanuarQuelle: Reuters © WOLFGANG RATTAY

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verlangt klare und frühzeitige Aussagen darüber, wie es ab dem 10. Januar an den Schulen weitergehen soll. Wie GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte, sei abzusehen, dass die Lockdown-Maßnahmen über den 10. Januar hinaus verlängert werden müssten. Lehrer, Schüler und Eltern bräuchten daher rechtzeitig Konzepte, um sich auf die Situation einstellen zu können:

"Ansagen am Freitag, die am Montag umgesetzt sein sollen, darf es nicht mehr geben. Das hat in der Vergangenheit alle Beteiligten oft genug vor unlösbare Probleme gestellt."

Außerdem rief die GEW-Chefin die Kultusministerien und die Schulbehörden auf, die verlängerte Ferienzeit zu nutzen, um tragfähige Konzepte für unterschiedliche Szenarien zu entwickeln. Tepe zufolge müssten die Schulen auf Wechselunterricht umstellen. Nur so könne das Recht auf Bildung aufrechterhalten werden, nur so könnten die Lehrer den Kontakt zu den Schülern halten, nur so könne es gelingen, insbesondere ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche nicht zu verlieren.

Die GEW-Chefin thematisierte auch Tests und Prüfungen, die ihrer Meinung nach zurzeit nicht viel mehr als soziale Ungleichheiten widerspiegelten. Sie sollten ausgesetzt werden. Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, forderte im RND von der Kultusministerkonferenz "dringend Aussagen" zum Ablauf und zur Bewertung von Prüfungen. Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, sagte dem RND:

"Die Kultusministerien müssen die realen Daten erheben, wie viel Unterricht in diesem Schuljahr und im letzten Schuljahr im Vergleich zu den letzten Schuljahren bisher ausgefallen ist. Daraus müssen entsprechende Konsequenzen für Prüfungen und für die Förderung von Schülerinnen und Schülern gezogen werden."

Die Kultusminister der Länder wollen über das Thema am 4. Januar beraten. Einen Tag später werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer nächsten Gesprächsrunde zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise voraussichtlich Beschlüsse fassen. Die konkrete Umsetzung liegt dann aber wie immer in den einzelnen Bundesländern, die für ihre Schulen selbst zuständig sind. (dpa)

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