BioNTech-Gründer Sahin zur Corona-Mutation: Impfstoff könnte in sechs Wochen "umgearbeitet" werden
Durch die in Großbritannien aufgetauchte neue Variante von SARS-CoV-2 wächst bei Teilen der Bevölkerung die Sorge, dass die bisher entwickelten Impfstoffe nicht gegen die mutierte Version des Virus wirken. Ugur Sahin, der als Gründer von BioNTech zusammen mit dem US-Pharmakonzern Pfizer an der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 beteiligt ist, sieht jedoch keinen Grund dafür. Er geht davon aus, dass der BioNTech/Pfizer-Impfstoff auch gegen die neue Variante des Virus wirke, wie er auf einer Pressekonferenz des Unternehmens mitteilte. Die Wahrscheinlichkeit ist Sahin zufolge "sehr hoch".
Man untersuche die in Großbritannien aufgetretene Virusvariante aber genauer. Man müsse prüfen, ob der BioNTech/Pfizer-Impfstoff auch gegen diese neue Version von SARS-CoV-2 wirkt. In den kommenden zwei Wochen wolle man weitere Daten sammeln und diese dann publizieren. Bereits in den vergangenen Monaten habe das Unternehmen Mutationen beobachtet und angeblich festgestellt, dass "eine ganze Reihe von Virusvarianten durch unseren Impfstoff bekämpft werden können".
Die neue Corona-Mutation, die ansteckender sein soll als die bisherige Variante von SARS-CoV-2, könnte laut Sahin allerdings dazu führen, dass mehr Menschen geimpft werden müssen, als bisher angenommen. Bisher ging man davon aus, dass man durch eine Impfung 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung eine Herdenimmunität erreiche:
"Wenn das Virus die Menschen noch effizienter ansteckt, braucht man unter Umständen eine höhere Impfrate, um sicherzugehen, dass das normale Leben ohne Lockdowns und Unterbrechungen fortgesetzt werden kann."
Für den Fall, dass die Schutzwirkung des Impfstoffs doch durch die Mutation des Virus beeinträchtigt wird, könne man lau Sahin den Impfstoff in kürzester Zeit den neuen Anforderungen anpassen. Wie er erklärte, könnte man im Prinzip "innerhalb von sechs Wochen" einen neuen mRNA-Impfstoff entwickeln, der die neue Variante von SARS-CoV-2 bekämpfen soll. In diesem Fall würden die Genehmigungsverfahren jedoch noch weitere Zeit in Anspruch nehmen.
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