Vergangene Woche teilte das russische Gesundheitsministerium in einer Presseerklärung mit, dass Gesundheitsminister Jens Spahn und sein russischer Amtskollege Michail Muraschko in einem Telefonat vereinbart hätten, eine gemeinsame Herstellung der russischen Corona-Impfstoffe in die Wege zu leiten. Laut der Erklärung sollen Fachleute aus beiden Staaten demnächst Gespräche über die Kapazitäten zur Herstellung der Vakzine führen.
Muraschko informierte demnach seinen deutschen Amtskollegen über die Effizienz der russischen Impfstoffe sowie über eine entsprechende Informationsplattform mit Daten über die geimpften Personen. "Seinerseits kündigte Jens Spahn die Bereitschaft an, mit dem russischen Gesundheitsministerium bei der Anwerbung deutscher Unternehmen für die gemeinsame Herstellung der russischen Impfstoffe zusammenzuarbeiten", heißt es in der Erklärung.
RT DE fragte vergangene Woche beim Bundesministerium für Gesundheit nach, ob es den Vorgang bestätigen könne. Man kommentiere vertrauliche bilaterale Gespräche nicht, antwortete das Ministerium, das weder bestätigen noch dementieren wollte, ob das Gespräch stattgefunden hatte.
Bei der Bundespressekonferenz am Montag in Berlin hakte RT DE-Redakteur Florian Warweg dazu beim Gesundheitsministerium nach. "Inhalte vertraulicher Gespräche kommentiere ich nicht", erklärte Sprecher Hanno Kautz lapidar – immerhin eine indirekte Bestätigung, dass es das Gespräch gegeben hat.
Nachdem Warweg ihn darauf hinwies, dass die russische Seite dazu ja bereits eine offizielle Erklärung abgegeben habe, die man ja kommentieren könne, erneuerte Kautz seine Aussage:
"Vertrauliche Gespräche und Inhalte vertraulicher Gespräche kommentiere ich nicht."
In Russland wurden bislang zwei Corona-Impfstoffe registriert. Der Impfstoff Sputnik V wurde im August vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt. Ein weiterer registrierter Impfstoff namens EpiVacCorona wurde vom Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie Vektor in Nowosibirsk entwickelt.
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