Deutschland

Polizei und Deutsche Bahn starten bundesweite "Offensive" gegen "Maskenmuffel" im ÖPNV

Bundespolizei und DB-Sicherheitsteams kontrollieren am 7. Dezember verstärkt die Einhaltung der Maskenpflicht in Zügen und Bussen sowie an Bahnhöfen. Deutsche Medien sprechen von einer "Offensive" gegen "Maskenmuffel". Die Deutsche Bahn feiert einen "Tag der Masken".
Polizei und Deutsche Bahn starten bundesweite "Offensive" gegen "Maskenmuffel" im ÖPNVQuelle: AFP © Ina FASSBENDER / AFP

Am 7. Dezember startet die Deutsche Bahn (DB) "mit Unterstützung der Bundespolizei die bislang größte Kontrollaktion zur Einhaltung der Maskenpflicht" im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Laut DB-Pressemeldung sollen "Präventionsteams der DB und Bundespolizisten" bundesweit "Präsenz zeigen" in "Zügen des Fern- und Regionalverkehrs" sowie "an mehreren großen Bahnhöfen".

"Die DB verdoppelt im Dezember nochmals die Präsenz ihrer Sicherheitskräfte im Fernverkehr. In bis zu 50 Prozent aller Fernverkehrszüge sind Sicherheitsteams an Bord, um auf die Einhaltung der Maskenpflicht hinzuweisen. Die täglichen Kontrollen in Regionalverkehrszügen und Bahnhöfen führt die DB ebenfalls unverändert fort."

Der bundesweite Aktionstag wurde Mitte September in einer Beratung von Bund, Ländern, Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften beschlossen – an einem "Runden Tisch zur Umsetzung der Maskenpflicht im öffentlichen Personenverkehr". In einigen Bundesländern beteiligen sich neben der Deutschen Bahn und der Bundespolizei auch Vertreter der zuständigen regionalen Gesundheits- und Ordnungsämter sowie der Landespolizei. Vorgesehen sind laut Verkehrsministerium ergänzende Aktionen mit Aufklärung und Informationen an größeren Bahnhöfen.

Die jeweiligen Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht hängt von den Vorgaben des entsprechenden Bundeslandes ab. Der Mindestsatz liegt bei 50 Euro. In NRW werden beispielsweise 150 Euro gefordert, in Bayern bis zu 250 Euro. Wiederholungstäter sollen mit einem Bußgeld von 500 Euro bestraft werden. Insbesondere Befreiungsatteste sollen auf ihre Echtheit kontrolliert werden.

 

"Offensive" gegen "Maskenmuffel"

In den deutschen Medien wird das Thema weit aufgegriffen. Der WDR meldet: "Die Bundespolizei wird ab dem Vormittag ganz genau hinschauen. Sie ist von 11 bis 18 Uhr auf der Suche nach Maskenmuffeln." Das ZDF spricht von einer "Offensive", um das "Vertrauen durch mehr Maskenkontrollen zurückzugewinnen". Im Radio Bremen wird gewarnt: "Wer keine Maske trägt, riskiert eine Strafe". Im Redaktionsnetzwerk Deutschland wird bedauert: "Immer wieder gibt es Fahrgäste, die sich nicht an die Maskenpflicht halten". Und im Bayerischen Rundfunk wird mit Bezug auf das bayerische Innenministerium deutlich gemacht: "Keine Toleranz für Maskenmuffel, sondern konsequente Kontrollen und Sanktionen".

Die Kontrollaktion findet zum ersten Mal bundesweit statt. Bislang wurde nur in einzelnen Bundesländern kontrolliert. In Bayern wurden im Oktober 1.820 Verstöße gemeldet. In NRW wurden bei einer landesweiten Aktion am 24. November 800 Verstöße registriert.

Laut Angaben des DB-Personenverkehrsvorstands Berthold Huber halten sich mittlerweile "rund 99 Prozent der Fahrgäste" an das Tragen der vorgeschriebenen Mund-Nasen-Bedeckung. Er betonte aber die Notwendigkeit für Kontrollen:

"Von Anfang an hat die ganz große Mehrheit der Kunden die Maske zum Schutz aller Reisenden im wahrsten Sinne mitgetragen. Inzwischen sind Verstöße die absolute Ausnahme. Damit das so bleibt und sich unsere Kunden noch sicherer fühlen, erhöhen wir zu Weihnachten erneut die Kontrollen und zugleich die Sitzplatzkapazität im Fernverkehr für Reisen mit bestmöglichem Abstand."

 

Maskenpflicht als "kulturelle Frage der Höflichkeit und des Respektes"

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) spricht von einer Signalwirkung, die von dem bundesweiten Aktionstag ausgehe:

"Wir wollen ein sicheres Weihnachten mit der Familie. Die Maskenpflicht in der Bahn ist unser wirkungsvollstes Instrument. Mit dem bundesweiten Aktionstag geben wir noch einmal ein klares Signal: Maske auf! Vorbildlich und verantwortungsvoll unterwegs – um sich und andere zu schützen."

Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, bedankte sich im Vorfeld der Aktion am Berliner Hauptbahnhof bei den Bahnkunden in Deutschland für ihr "verantwortungsvolles Verhalten" und ihre "Rücksichtnahme". Für ihn ist das Maskentragen mehr als nur eine gesetzliche Verpflichtung:

"Der Mund-Nasen-Schutz ist zuvorderst eine schon fast kulturelle Frage der Höflichkeit und des Respektes gegenüber anderen, auch wenn es manchmal schwerfallen mag. Wir jedenfalls leisten unseren Beitrag dazu."

Die Bahn hat für den Aktionstag die ICE-Züge mit einer Masken-Lackierung ausgestattet:

Den "Tag der Masken" feiert die DB mit einer Danke-Aktion: "Danke für jedes Lächeln unter eurer Maske!":

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