Agierte Laschets Sohn als Lobbyist beim Kauf von Corona-Schutzausrüstung in NRW?
Dass einige Firmen von der Corona-Krise profitieren, ist kein großes Geheimnis. Zu den Gewinnern der Krise gehört beispielsweise der Modehersteller van Laack aus Mönchengladbach, der seinen Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr voraussichtlich mehr als verdoppeln wird.
Grund dafür sind mehr als 100 Millionen verkaufter Masken und zwölf Millionen Laborkittel, wie Firmenchef Christian von Daniels im Interview mit der Rheinischen Post erklärte. Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen etwa 15 Millionen Stoffmasken im Monat.
Der Chef von van Laack stellte in dem Interview mit der Rheinischen Post auch fest, dass der Geschäftsumsatz durch das "Produkt" Mund-Nasen-Schutz enorm sei:
Allein im ersten Halbjahr 2020 haben die Deutschen pro Kopf 53 Euro für Masken ausgegeben, im gesamten Jahr 2019 waren es im Schnitt aber nur 26,50 Euro für Hemden. Damit will ich sagen: Die Maske ist als Produkt total unterschätzt worden in der Branche.
Zum Kundenstamm des Unternehmens gehört unter anderem das Land Nordrhein-Westfalen. Der Modehersteller lieferte dem Land nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums mehrere Millionen OP-Kittel und Masken. Erst kürzlich hatte das Landesamt für den Zentralen Polizeilichen Dienst 1,25 Millionen Masken für die Polizei bestellt. Brisant ist jedoch, wie der Modehersteller an den Auftrag kam: Wie van-Laack-Chef Daniels erklärte, arbeite er häufig mit dem Mode-Blogger Johannes "Joe" Laschet zusammen, dem Sohn des Ministerpräsidenten Armin Laschet. Im Interview mit der Rheinischen Post erklärte von Daniels:
Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht.
Ministerpräsident Laschet habe dann tatsächlich bei von Daniels angerufen und gesagt, er renne "offene Türen ein".
Zwei Tage später saßen seine Mitarbeiter bei uns im Konferenzraum und haben sich unsere Masken und Kittel angeguckt", sagte von Daniels der Rheinischen Post.
Dies ließ die Opposition hellhörig werden: Die SPD möchte nun wissen, ob es ein "Influencer-Marketing in der Staatskanzlei" gebe. Die SPD-Landtagsfraktion stellte im Landtag auch eine Kleine Anfrage mit dem Titel "Welchen Einfluss hatten die Geschäftsbeziehungen von Joe Laschet zum Modehersteller van Laack auf die Auftragsvergabe der Landesregierung?" Die Opposition fordert weiterhin eine Auflistung aller Aufträge, die an van Laack gingen. Außerdem möchte man wissen, ob noch andere Bieter existierten und ob es "Provisionen für Vermittlertätigkeiten gab".
Ein Sprecher der Landesregierung erklärte am Montag auf Anfrage der dpa, dass es während der "ersten Welle" auf dem ganzen Weltmarkt nahezu keine Schutzkleidung und Masken gab, diese wären zur Ausstattung des medizinischen Personals jedoch dringend nötig gewesen. In dieser Zeit habe man Kontakt zu Firmen in ganz Deutschland gesucht, um Abhilfe für dieses Problem zu schaffen. Dabei wurden der Ministerpräsident und weitere Mitglieder der Landesregierung teils selbst tätig.
Es sei das Ziel gewesen, "nordrhein-westfälische Unternehmen auf die Fertigung hochwertiger Schutzmaterialien umzustellen". "Glücklicherweise" sei van Laack in der Lage gewesen, kurzfristig auch Masken und Kittel herzustellen. Es seien jedoch alle Angebote von der zentralen Prüfstelle des Gesundheitsministeriums auf ihre Tauglichkeit überprüft worden. Die gesamte Auswahl erfolgte über diese zentrale Prüfstelle, so die Staatskanzlei. Für detaillierte Antworten auf die Anfrage der SPD hat die Landesregierung nach Geschäftsordnung des Landtags nun vier Wochen Zeit.
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