Gefahr einer Bankenkrise durch Überbewertung von Wohnimmobilien
Trotz der Corona-Krise sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im vergangenen Quartal so stark gestiegen wie seit fast vier Jahren nicht mehr.
Von Juli bis September lagen sie im Schnitt um 7,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Bei dem Ergebnis handele es sich um eine Schnellschätzung, die anlässlich des akuten Interesses an möglichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Entwicklung des Immobilienmarkts durchgeführt wurde.
Damit stiegen die Preise trotz der Corona-Krise durchschnittlich so stark wie zuletzt im 4. Quartal 2016”, hieß es dazu.
Damals hatte das Plus sogar 8,4 Prozent betragen. Verglichen mit dem Vorquartal verteuerten sich Wohnungen und Häuser im Sommer um 2,6 Prozent. Einige Experten sehen die Entwicklung kritisch. "Das Risiko einer Überbewertung steigt – insbesondere in den Ballungsgebieten", warnte der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. "Wenn es zu einer Preisblase kommt und diese platzt, birgt das die Gefahr einer Bankenkrise." Die Corona-Krise habe den Wohnungsmarkt bislang nicht negativ getroffen. "Zwar haben die Banken ihre Kreditstandards angezogen", sagte der Experte. Gleichzeitig seien aber die verfügbaren Einkommen der Haushalte stabil geblieben und die Zinsen für Hypothekenkredite weiter gesunken.
Dullien rät zum Gegensteuern. Der Aufschwung am Bau dürfe dabei nicht abgewürgt werden, da er derzeit der Konjunktur helfe. "Es könnte aber auf sogenannte makroprudenzielle Maßnahmen zurückgegriffen werden – wie etwa höhere Eigenkapitalvorgaben für bestimmte Kredite", sagte der IMK-Direktor. Bauherren müssten dann mehr Eigenkapital mitbringen. "Sinnvoll wäre auch, den öffentlichen Wohnungsbau anzukurbeln", betonte Dullien. "Er schafft mehr Wohnraum zu oftmals günstigeren Preisen. Das hätte zudem den Vorteil, dass nicht so viele Risiken im Bankensystem landen."
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