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Ende der Karriere-Chancen für Saibou und Wester nach Teilnahme an Corona-Protesten?

Wegen der Teilnahme an einer Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen geriet das Sportler-Paar Joshiko Saibou und Alexandra Wester stark unter Druck. Saibou war von seinem Verein fristlos gekündigt worden und klagte dagegen. Beide sind seitdem auf Vereinssuche.
Ende der Karriere-Chancen für Saibou und Wester nach Teilnahme an Corona-Protesten?Quelle: www.globallookpress.com © Roberto Pfeil / dpa

Der Basketballer Joshiko Saibou und die Weitspringerin Alexandra Wester waren nach ihrer Teilnahme an der ersten Berliner Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung stark unter Druck geraten. Beide wurden von Mainstream-Medien als "Corona-Leugner" betitelt und waren wegen ihrer öffentlichen Kritik an den Regierungsmaßnahmen diffamiert worden.

Saibou war zudem daraufhin von seinem damaligen Verein, den Telekom Baskets Bonn, fristlos gekündigt worden. Der Verein begründete diesen Schritt offiziell damit, dass der Spieler durch seine Teilnahme an der Demonstration "sich sowie alle Mitspieler und Kontrahenten gefährdet" und somit "gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler" verstoßen habe. Saibou wertete die Kündigung mit Blick auf seine unliebsamen Ansichten als politisch motivierten Schritt und sprach von einem "Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit". Er reichte daraufhin vor dem Arbeitsgericht Bonn eine Kündigungsschutzklage ein.

Tatsächlich liefert die Evidenz keine Basis für die Begründung des Vereins, denn von den Großdemonstrationen in Berlin mit vermutlich jeweils mehreren Hunderttausend Teilnehmern war keinerlei "Infektionsgeschehen" erkennbar ausgegangen. Saibous Vertreter wiesen zudem darauf hin, dass sich auch die eigene Mannschaft seinerzeit gar nicht im Training befand. Entsprechend sah der Anwalt des Basketballers, Georg Melzer, in der Begründung des Vereins ein vorgeschobenes Argument. Bereits Ende August sagte der Anwalt gegenüber der Welt:

Es gab vor einiger Zeit schon eine Anfrage, ob er [Saibou] nicht woanders spielen möchte, weil er sehr teuer sei. Das sind unserer Ansicht nach die Beweggründe.

Der Anwalt der Telekom Baskets Bonn, Michael Plöttner, argumentierte laut Informationen der Welt, dass der Verein in Sachen Corona eine Vorgeschichte habe. So habe es in der Geschäftsstelle fünf "Infizierte" gegeben, und eine Mitarbeiterin habe sogar beatmet werden müssen.

Ein sogenannter Gütetermin, der in solchen Fällen dazu dient, zwischen den Parteien eine Einigung ohne Gerichtsurteil auszuloten, scheiterte bereits am 26. August. Der Verein hatte dort eine Abfindung in Höhe von "3 bis 4 Bruttomonatsgehältern" angeboten, wenn der Basketballprofi die Kündigung akzeptiert. Dieser forderte stattdessen eine "Fortzahlung der Vergütung bis zum Ende des Arbeitsvertrages zum 30.06.2021", auch unter Einbindung einer sogenannten Sprinterklausel. Danach könnte man sich einigen, sofern der Spieler früher eine Anstellung bei einem anderen Verein findet.

Da keines der beiden Angebote von der jeweiligen Gegenseite akzeptiert wurde, ist ein weiterer Gerichtstermin für November angesetzt worden. Sollte auch dort keine Einigung gelingen, dürfte mit einer Entscheidung durch ein Gerichtsurteil zu rechnen sein. Dabei dürften aus arbeitsrechtlicher Sicht allerdings massive Zweifel bereits an der Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung bestehen. Wie Saibou bei dem Gütetermin ausführte, sei zudem die Suche nach einem neuen Club wegen der öffentlichen Anfeindungen deutlich erschwert.

Auch Alexandra Wester, Weitspringerin und Lebensgefährtin von Saibou, blickt seither beruflich ins Ungewisse. Sie hatte gemeinsam mit dem Basketballprofi an der Demonstration teilgenommen und war in der Folge stark unter Druck geraten. Wester hatte sich zudem bereits vor der Demonstration in sozialen Medien kritisch zu den offiziellen Begründungen und Verlautbarungen rund um die Corona-Situation geäußert. Gegenüber der dpa sagte sie nun:

Wir wurden als Corona-Leugner betitelt – da mussten wir dann auch juristisch dagegen vorgehen, weil wir auch nie Corona geleugnet haben und die Sache auch ernst nehmen.

Westers Verein, der ASV Köln, hatte sich – ähnlich wie bei Saibou – öffentlich von ihren Aussagen distanziert. Man "unterstütze sie nicht", ließ Geschäftsführer Alexander Mronz im Gespräch mit dem WDR wissen. Allerdings geht es im Falle der Weitspringerin nicht um eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung. Ihr Arbeitsvertrag sei bereits im Oktober 2019 aufgelöst worden. Nach Aussage von Mronz sei Wester mehrfach ihren vertraglichen Verpflichtungen wie Präsenzterminen nicht nachgekommen, wie der WDR berichtet.

Änderungen an den Meldelisten sind immer nur zum 1. Januar möglich. Und Wester war über den Jahreswechsel hinaus auf der offiziellen Verbandsmeldeliste geführt worden. Man habe "dem Fortgang ihrer sportlichen Karriere nicht zusätzlich Schwierigkeiten" bereiten wollen, so Mronz. Nach den jüngsten Entwicklungen dürfte nun aber damit Schluss sein. Mronz erklärte gegenüber dem WDR:

Und ich kann 100-prozentig sagen, dass Frau Wester ab dem 1. Januar 2021 nicht mehr auf unserer Meldeliste steht.

Die Weitspringerin träumt weiterhin von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. Sie sei jetzt "voll im Training", erklärte sie gegenüber dpa. Damit dies gelingen kann, müsste sie jedoch bis Ende des Jahres einen neuen Verein gefunden haben.

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