Deutschland

Bundesregierung: Chemischer Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe bei Nawalny gefunden

Laut Darlegung der Bundesregierung soll ein Speziallabor der Bundeswehr bei einer toxikologischen Untersuchung von Proben Alexei Nawalnys einen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe festgestellt haben. Über eine "angemessene Reaktion" werde derzeit mit NATO-Partnern beraten.
Bundesregierung: Chemischer Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe bei Nawalny gefundenQuelle: Reuters © Maxim Shemetov/File Photo

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, erklärte dazu:

Auf Veranlassung der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat ein Spezial-Labor der Bundeswehr eine toxikologische Untersuchung anhand von Proben Alexej Nawalnys durchgeführt. Hierbei wurde der zweifelsfreie Nachweis eines chemischen Nervenkampfstoffes der Nowitschok-Gruppe erbracht. Alexej Nawalny war am 22. August mit Vergiftungserscheinungen aus Russland kommend  zur ärztlichen Behandlung nach Berlin geflogen worden.

Weiter heißt es in der Erklärung der Bundesregierung: 

"Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Bundesaußenminister Heiko Maas, Bundesinnenminister Horst Seehofer, Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der Chef des Bundeskanzleramts Prof. Helge Braun haben heute Mittag hierzu beraten und weitere Schritte abgestimmt.

Es ist ein bestürzender Vorgang, dass Alexej Nawalny in Russland Opfer eines Angriffs mit einem chemischen Nervenkampfstoff geworden ist. Die Bundesregierung verurteilt diesen Angriff auf das Schärfste. Die russische Regierung ist dringlich aufgefordert, sich zu dem Vorgang zu erklären.

Frau Nawalny und die behandelnden Ärzte wurden über die Untersuchungsergebnisse unterrichtet. Das Auswärtige Amt wird den Botschafter Russlands über die Untersuchungsergebnisse unterrichten. Die Bundesregierung wird über das Auswärtige Amt auf den hierfür vorgesehenen Wegen ihre Partner in EU und NATO über die Untersuchungsergebnisse unterrichten. Sie wird mit den Partnern im Lichte der russischen Einlassung über eine angemessene gemeinsame Reaktion beraten."

Mehr zum ThemaFall Nawalny: Russische Generalstaatsanwaltschaft ersucht deutsche Behörden um Rechtshilfe

Derweil kritisierte Kremlsprecher Dimitri Peskow, dass die Bundesregierung Russland nicht vorab über die Ergebnisse des Bundeswehrlabors informiert hätte. Das russische Außenministerium erklärte hinsichtlich der Äußerungen zum angeblichen Fund von Nowitschok bei Nawalny:

Wir warten auf Berlins Antwort auf das Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft.

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hatte am 27. August an die zuständigen deutschen Justizbehörden ein Ersuchen gerichtet, mit dem sie um die Mitteilung der Ergebnisse von Untersuchungen an Alexei Nawalny in Deutschland bat. Dieser Anfrage wurden auch Dokumente zu den Ergebnissen von Untersuchungen zur Vorgeschichte der Gründe für den Krankenhausaufenthalt des russischen Bloggers beigefügt. Auf diese Anfrage gab es bis heute keine Antwort.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.