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Twitter-Spott: Kann Katrin Göring-Eckardt rechnen?

Rechenfehler oder Missverständnis? Katrin Göring-Eckardt hat mit einer fragwürdigen Prozentrechnung auf Twitter auf sich aufmerksam gemacht. Die Bündnis-Grüne wollte auf den geringen Anteil der Straßen in Jena aufmerksam machen, die nach Frauen benannt sind. Nun hagelt es Spott.
Twitter-Spott: Kann Katrin Göring-Eckardt rechnen?Quelle: Reuters © / THOMAS PETER

Katrin Göring-Eckardt, die aus Thüringen stammende Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, sorgte am Sonntag auf Twitter für Spott, als sie sich in einem Tweet zu Straßennamen in Jena augenscheinlich verrechnete.

Die Grünen-Fraktionschefin schrieb in dem später gelöschten Tweet:

166 Straßen in Jena sind nach Männern benannt, und gerade mal 17 Straßen nach Frauen, als nur 1,7%!

Unter den Nutzern entstand der Eindruck, dass Göring-Eckardt die Anzahl der nach Frauen benannten Straßen zur der nach Männern benannten ins Verhältnis gesetzt hätte und dabei zu einer viel zu niedrigen Prozentzahl als Ergebnis gelangt war. Über die Politikerin ergoss sich Spott. So schrieb der RT-Redakteur Florian Warweg:

Wie ist Göring-Eckardt 1984 durch das DDR-Abitur an der EOS Arnoldi … gekommen? PS, Verständnisfrage: Wird bei Konzepten von Die Grünen zu "New Green Deal" auch so "gerechnet"?

Nach einigen Stunden wurde der Tweet gelöscht – und Mitarbeiter Göring-Eckardts setzten diese Nachricht ab:

Hinweis: die 1,7% beziehen sich auf die Gesamtanzahl der Straßen (1016). Viele Grüße, Team KGE

Nicht alle Nutzer nahmen der Grünen und ihren Mitarbeitern diese Klarstellung ab. Warweg verwies darauf, dass es offiziell nur knapp 900 Straßen in der Stadt gebe, und die Prozentangabe ohnehin manipulativ sei, wenn der Großteil der Straßen weder nach Männern noch Frauen benannt sei.

Auch andere Nutzer wiesen auf diesen Umstand hin.

Doch Göring-Eckardt fand auch Unterstützer. Ein Nutzer verteidigte sie und mit ihr die DDR-Schulbildung – und kritisierte dafür Warweg:

Nun Frau Göring-Eckardt, ich mag sie und ihre Politik auch nicht, aber wer in der DDR Abitur gemacht, kann natürlich richtig rechnen, anders als viele Nach-Wende-Gymnasiasten und Twitterer...

Andere Nutzer kamen gleich mit Namensvorschlägen für neu zu benennende oder umzubenennende Straßen.

Katrin Göring-Eckardt legte 1984 an der EOS Arnoldi in Gotha, der heutigen Arnoldischule, ihr Abitur ab. Ihr Studium der Theologie an der Universität Leipzig brach sie 1988 ab. Zur Wendezeit in der DDR ging Göring-Eckardt in die Politik, wurde Gründungsmitglied beim "Demokratischen Aufbruch", ging 1990 zur Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" und kam so zum Bündnis 90.

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