Neuer Ärger für HSV-Star: Hausdurchsuchung bei Bakery Jatta
Bei Fußballprofi Bakery Jatta vom Hamburger SV hat es am Donnerstag eine Hausdurchsuchung gegeben. Liddy Oechtering, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, bestätigte am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die Durchsuchung "wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz". Zuerst hatte die Bild darüber berichtet. "Wir werden Akteneinsicht beantragen und uns dann zu gegebener Zeit zu dem Thema äußern", sagte Jattas Anwalt Thomas Bliwier der dpa.
Der aus Gambia stammende Jatta war 2015 nach Deutschland geflüchtet und lebte zunächst in der Nähe von Bremen. Seit 2016 spielt er für den HSV und hat bei dem Fußball-Zweitligisten einen Vertrag bis 2024. Vor knapp einem Jahr kam der Verdacht auf, dass der Stürmer einen anderen Namen haben und älter als angegeben (22) sein könnte. Konkret wurde ihm vorgeworfen, in Wahrheit der gambische Spieler Bakary Daffeh zu sein. Der HSV-Star hatte dies stets bestritten.
Anfang August 2019 hatte die Sport Bild berichtet, nach eigenen Recherchen liege der Verdacht nahe, dass Daffeh 2015 im Zuge der Flüchtlingskrise als Bakery Jatta nach Deutschland eingereist sei und sich für drei Jahre jünger ausgegeben habe. Zwei angebliche ehemalige Trainer bestätigten dem Magazin die Identität Daffehs.
Als weiterer Beleg für den "Identitätsschwindel" wurde angeführt, dass über 2015 hinaus kein weiteres Spiel für Daffeh mehr nachgewiesen werden konnte. Die Vorwürfe konnten jedoch bis heute nicht belegt werden. Anfang September 2019 stellte das Bezirksamt Hamburg-Mitte seine Ermittlungen gegen Jatta wegen der mutmaßlichen Identitätsfälschung ein. Es hätten sich keine belastbaren Anhaltspunkte ergeben, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden.
Am 19. September 2019 legte die Bild jedoch nach und berichtete, dass Jatta im Jahr 2015 bei den Bremer Behörden in seiner E-Mail-Adresse den Namen Bakary Daffeh angegeben habe. Das Sozialzentrum Gröpelingen/Walle habe am 3. September Kopien von Jattas Personalbogen bei der Polizei Bremen mit dem Hinweis eingereicht, dass es große Ungereimtheiten in dem Fall gebe.
Die Bremer Staatsanwaltschaft hatte seinerzeit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) eine erneute Prüfung bestätigt. Allerdings erklärte die Bremer Staatsanwaltschaft nur wenige Wochen später, dass es keine Ermittlung gäben werde und die Sache abgeschlossen sei.
Schon nach dem ersten Bekanntwerden der Vorwürfe hatten die Zweitligavereine 1. FC Nürnberg, VfL Bochum und Karlsruher SC im August 2019 Einspruch gegen die Wertung ihrer Niederlagen gegen den HSV eingelegt. Begründung: Jattas Spielberechtigung sei aufgrund einer anderen Identität unwirksam. Im September zogen die Vereine die Einsprüche allerdings wieder zurück.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der HSV in dieser Saison wieder in die Bundesliga aufgestiegen wäre und sich die Vorwürfe nun doch noch bestätigen. Jatta kam in der abgelaufenen Saison 31-mal zum Einsatz und erzielte dabei vier Tore.
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