"Unser Staat beschert uns ein kollektives Trauma": Polen fordern Aufnahme von Flüchtlingen

In Warschau fand am Samstag eine Kundgebung zur Unterstützung der Migranten an der weißrussisch-polnischen Grenze statt. Demonstranten mit Fahnen und Plakaten in den Händen skandierten Slogans, wie "Migranten sind willkommen" und zogen durch die Hauptstraßen der polnischen Hauptstadt.

Die Situation an der weißrussisch-polnischen Grenze eskalierte Anfang November. Mehrere Tausend Flüchtlinge aus dem Nahen Osten kamen nach Weißrussland, um über Polen in die Europäische Union zu gelangen. Die polnischen Grenzschutzbeamten verhinderten bislang die Einreise von Migranten und setzten Mittel ein, um die Menschen aus dem Grenzgebiet zu vertreiben.

"Dies ist eine Krise, die hätte vermieden werden können, und es ist eine Krise, die noch sehr schnell gelöst werden kann. In der Zwischenzeit leiden jedoch die Flüchtlinge an der Grenze, die Anwohner und einige Beamte leiden ebenfalls. Unser Staat beschert uns ein kollektives Trauma, von dem wir uns noch viele, viele Jahre lang erholen werden müssen", erklärte eine Demonstrantin. Sie forderten die Aufnahme der Flüchtlinge.

Die Spannungen zwischen der EU und Weißrussland haben in den letzten Monaten zugenommen, da die EU dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vorwirft, als Reaktion auf die von der EU verhängten Sanktionen absichtlich Migranten an die Grenze zu schicken. Lukaschenko bestreitet die Vorwürfe. Polen erklärte, die Situation an der Grenze erfordere keine Einberufung des NATO-Rates.

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