Migranten aus Lager an polnischer Grenze in einem Logistikzentrum in Weißrussland untergebracht

Der weißrussische Grenzschutz hat mitgeteilt, dass alle Menschen aus dem Lager an der Grenze zu Polen in einem Logistikzentrum in der Stadt Brusgi untergebracht wurden. Die Migranten hatten zuvor in Zelten oder sogar unter dem freien Himmel im Wald übernachten müssen.

Angesichts des sich verschlechternden Wetters hat der weißrussische Grenzschutz alle Migranten aus dem Lager an der Grenze zu Polen in einer provisorischen Unterkunft in einem Logistikzentrum in der nahe gelegenen Stadt Brusgi untergebracht. Auf ihrem Telegram-Kanal teilte die Behörde mit, der weitere Aufenthalt im Lager im Wald wäre für Menschen, insbesondere für Kinder, lebensgefährlich.

Im Zentrum sollen die Ausländer mit warmen Mahlzeiten, warmer Kleidung und dem Nötigsten versorgt werden. Außerdem erhalten alle Bedürftigen medizinische Hilfe.

Zuvor hatten Migranten aus dem Nahen Osten einschließlich schwangerer Frauen und Kinder trotz kühler Temperaturen in Zelten oder sogar unter freiem Himmel übernachten müssen. Berichten zufolge mussten mehrmals am Tag Notfallärzte in das Lager gerufen werden.

Tausende Migranten sitzen an der weißrussisch-polnischen Grenze fest und hoffen auf eine Weiterreise in die EU. Viele von ihnen stammen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan. Mehrmals versuchten die Migranten, die von polnischen Sicherheitskräften stark gesicherte Grenze zu überwinden. Gegen sie wurde Tränengas eingesetzt.

Hunderte Iraker waren wegen der furchtbaren Bedingungen im Lager an der Grenze in die Heimat zurückgekehrt. Viele beklagen sich nach Medienangaben über den Betrug durch Schmuggler an der Grenze.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angesichts der angespannten Lage an der polnischen EU-Außengrenze schon zweimal mit dem weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko telefoniert. Die Kanzlerin soll den im Grenzgebiet festsitzenden Menschen humanitäre Unterstützung zugesichert haben.

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