Gesellschaft

65 Millionen Todesopfer bei Corona-Pandemie-Simulation zwei Monate vor Ausbruch

Offiziell brach das Coronavirus Ende Dezember in der chinesischen Stadt Wuhan aus. Doch bereits zwei Monate zuvor führte eine Expertengruppe eine Pandemie-Simulation durch, die von der Johns Hopkins University organisiert wurde und zu erschreckenden Ergebnissen kam.
65 Millionen Todesopfer bei Corona-Pandemie-Simulation zwei Monate vor AusbruchQuelle: AFP © AFP PHOTO /NATIONAL INSTITUTES OF HEALTH/NIAID-RML/HANDOUT

Führende Gesundheitsexperten und Regierungsvertreter trafen sich am 18. Oktober im Hotel The Pierre in New York zum "Event 201", einer Pandemie-Simulation, zu der das Zentrum für Gesundheitssicherheit der Johns Hopkins University geladen hatte. Man wollte testen, wie sich Regierungen und Behörden bei einer globalen Pandemie mit "potenziell katastrophalen Konsequenzen" verhalten und was es für Auswirkungen haben könnte. Das dafür benutzte Virus wurde CAPS genannt: Coronavirus Associated Pulmonary Syndrome.

Dass nur wenige Wochen später tatsächlich das mittlerweile als SARS-CoV-2 klassifizierte Coronavirus ausbricht, sei ein Zufall gewesen. In keiner Weise sei "Event 201" eine Vorbereitung auf das gewesen, was danach tatsächlich eingetreten ist, versicherten die an der Simulation teilgenommenen Experten. Die "Eingaben zur Modellierung der potenziellen Auswirkung des fiktiven Virus" entsprächen nicht dem SARS-CoV-2-Virus, versicherten die Veranstalter.

In den ersten drei Monaten nach Ausbruch auf einer Schweinefarm in Brasilien, infizierten sich in der Simulation 30.000 Menschen mit dieser neuartigen Lungenkrankheit, zweitausend Fälle verliefen tödlich. Am Ende der Simulation, 18 Monate nach Ausbruch, starben 65 Millionen Menschen an dem Virus. Die Pandemie werde sich jedoch weiter ausbreiten bis entweder eine effiziente Impfung erfunden wurde, oder aber 80 bis 90 Prozent der Weltbevölkerung in den Kontakt mit dem Virus kam. Ab diesem Zeitpunkt werde sich CAPS in eine endemische Kinderkrankheit verwandeln.

Das Zentrum für Gesundheitssicherheit der Johns Hopkins University veröffentlichte eine Erklärung nach Ausbruch des realen Coronavirus, in der betont wurde, dass "wir nicht vorhersagen, dass der 2019-nCoV-Ausbruch 65 Millionen Menschen töten wird." Die "für die Modellierung der potenziellen Auswirkungen dieses fiktiven Virus" verwendeten Daten seien "nicht mit nCoV-2019 vergleichbar".

Seit dem Ausbruch des realen Coronavirus in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan Ende Dezember sind rund zehn Wochen vergangen. Insgesamt haben sich bisher weltweit 98.202 Menschen infiziert, 3.381 sind daran gestorben (WHO, Stand 6. März). Im Vergleich zur Simulation findet die Verbreitung schneller statt, dafür ist SARS-CoV-2 aber bislang nicht so tödlich.

Chinesische Wissenschaftler: Coronavirus ist mutiert  

Wissenschaftler der School of Life Sciences, der Universität Peking und des Instituts Pasteur of Shanghai haben jetzt aber herausgefunden, dass das Coronavirus mutiert sein soll. In ihrer im National Science Review  veröffentlichten Studie legen sie dar, dass sich das Virus in zwei Linien entwickelt hat, die sie als L und S bezeichnen. Das ältere und in der Auswirkung schwächere Virus ist der Typ S, der bei rund 30 Prozent der Infizierten nachgewiesen wurde. Typ L sei aber die aggressivere Form und für 70 Prozent der Ansteckungen verantwortlich, heißt es in der Studie.  

Autopsien von Personen in Wuhan, die an der vom Coronavirus verursachten Lungenkrankheit COVID-19 gestorben sind, haben ergeben, dass das Virus die Lungen und das Immunsystem beschädigt. Selbst wenn ein Patient sich von den unmittelbaren Symptomen erholt, können "irreversible" Lungenschäden bleiben, warnt Zhiyong Peng, Direktor der Intensivstation des Zhongnan Krankenhauses in Wuhan.

Der Einfluss von COVID-19 auf den menschlichen Körper ist wie eine Kombination von SARS und AIDS, weil es die Lungen und das Immunsystem beschädigt.

Allerdings sei es noch zu früh davon zu sprechen, dass im Verlauf der Ansteckungsfälle eine "irreversible Fibrose" verbleibt, eine chronische Entzündung des Lungenbindegewebes. Deshalb sei es aber unbedingt notwendig - auch wegen der Erkenntnis der Virusmutation -, dass SARS-CoV-2 so gut wie möglich erforscht wird, um die Behandlung genau anzupassen und Komplikationen zu verhindern.

US-Epidemiologe fordert "militärisches Modell" zum Schutz vor Virus

Für Aufregung sorgte Professor Marc Lipsitch, Epidemiologe und Spezialist für Infektionskrankheiten an der Harvard University, mit seiner Aussage Anfang der Woche, wonach allein in den USA 2,5 bis 3,5 Millionen Menschen an den Folgen von SARS-CoV-2 sterben könnten. Weltweit könnte diese Zahl seiner Meinung nach zwischen sechzig bis zu einhundert Millionen Todesopfer betragen. Damit bewegt er sich mit seiner Einschätzung bei den Zahlen der Pandemie-Simulation von "Event 201".

Damit es erst gar nicht so weit kommt, empfiehlt er ein "militärisches Modell", bis ein geeigneter Impfstoff gefunden wird. Während seiner Tätigkeit in Afrika habe man auf diese Weise Infektionskrankheiten wie Ebola oder AIDS eindämmen können. Die US-Regierung müsse deshalb einen "aggressiven Krieg" gegen das Coronavirus führen, um eine nationale Ausbreitung zu vermeiden. Es dürfe gar nicht erst die Situation entstehen, wonach Millionenstädte wie in China unter Quarantäne gesetzt werden. Das würden sich die US-Amerikaner nicht gefallen lassen und die Folgen, wie sich die Bevölkerung unter solchen Bedingungen verhalten würde, wären erst recht nicht abzusehen.

Deshalb müsse die Regierung jetzt alles daran setzen, dass notwendige Investitionen in medizinische Einrichtungen, Schutzkleidung und Virustester erfolgen. Lipsitch ist aber davon überzeugt, dass "wir diesen Krieg gewinnen können". Schließlich habe man auch den "Kampf gegen Ebola" gewonnen.  

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