Gesellschaft

Trotz erbitterter Rivalität: Liverpools Klopp antwortet auf Brief von 10-jährigem Man-United-Fan

Warum ihn nicht wenige als "Menschenfänger" bezeichnen, bewies Liverpool-Trainer Jürgen Klopp mit einer ungewöhnlichen Aktion: Er antwortete einem 10-jährigen Fan vom Rivalen Manchester United. Der kleine Knirps hatte Klopp gebeten, mal wieder ein Spiel zu verlieren.
Trotz erbitterter Rivalität: Liverpools Klopp antwortet auf Brief von 10-jährigem Man-United-FanQuelle: Reuters © Corinna Kern

Nett, clever und auch ein bisschen frech, das hat Jürgen Klopp anscheinend überzeugt. Viele Briefe bekomme er, sagte der Trainer des FC Liverpool am Freitag bei der Pressekonferenz zum anstehenden Spiel des souveränen Tabellenführers der Premier League, und er versuche, auch alle zu lesen und so viele wie möglich zu beantworten. Der 10 Jahre alte Daragh Curley bekam eine lange Antwort auf seine Bitte, Klopp solle mit dem FC Liverpool aufhören zu gewinnen.

"Ich habe den Brief gelesen und geantwortet", erzählte Klopp gut gelaunt. So wie die Welt heutzutage sei, stehe es am nächsten Tag in den Zeitungen. Das sei ja eigentlich eine private Sache, meinte Klopp. "Es ist aber auch völlig okay für mich."

Daragh Curley, ein großer Fan des ewigen Rivalen Manchester United, hatte Klopp geschrieben, Liverpool gewinne zu viele Spiele. Die "Reds" führen die Tabelle mit 22 Punkten Vorsprung vor Manchester City an. "Wenn ihr noch neun Spiele mehr gewinnt, habt ihr den besten ungeschlagenen Lauf im englischen Fußball. Als United-Fan ist das sehr traurig", zitierte die BBC aus dem Brief des jungen Fußballfans an Klopp. Er bat den 52 Jahre alten Deutschen, dafür zu sorgen, dass Liverpool das nächste Mal verliere und hoffte, ihn überzeugt zu haben, nicht die Meisterschaft zu gewinnen.

Daraghs Mutter wunderte sich, als auf einmal ein Einschreiben ankam. Ihr Sohn ahnte bereits: "Oh, es ist von Jürgen Klopp." Er hatte recht. Er habe in dem Moment auch Zeit gehabt, erklärte der Liverpool-Coach. "Leider kann ich deinem Wunsch bei dieser Angelegenheit nicht nachkommen", schrieb er dem Zehnjährigen. "Ich habe da keine Wahl."

So sehr Daragh auch wolle, dass Liverpool verliert: "Es ist mein Job, alles dafür zu tun, dass Liverpool gewinnt. Weil es Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gibt, die sich das wünschen." Und die wolle er nicht im Stich lassen. "Zum Glück für dich haben wir in der Vergangenheit schon Spiele verloren und werden auch in Zukunft Spiele verlieren, denn das ist Fußball."

Daraghs Vater war für Klopps Reaktion bei der BBC voll des Lobes. "Was ich an dem Brief liebe, ist, dass es um Sportlichkeit und Respekt geht. Es ist großartig, das einem 10-Jährigen zu sagen." Klopp lobte den kleinen Knirps in seinem Antwortbrief.  Manchester United könne glücklich sein, einen leidenschaftlichen Fan wie Daragh zu haben. "Ich hoffe, du wirst nicht zu enttäuscht sein, wenn wir noch mehr Siege holen und vielleicht auch noch ein paar Pokale gewinnen. Denn auch wenn unsere Clubs große Rivalen sind, so haben wir auch großen Respekt voreinander. Das ist es, was für mich Fußball ausmacht."

Daraghs Club Manchester United spielt eine eher durchwachsene Saison und liegt zur Zeit auf Platz sieben der Tabelle. Mit sage und schreibe 38 Punkten Rückstand auf Liverpool.

Mehr zum Thema - Magie bei Englands Fußball-Cup: Jürgen Klopp zaubert Spieler weg und sorgt für Aufruhr im Netz 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.