Brände in Australien breiten sich aus – Regierung kündigt Entschädigungen für Helfer an

Rund um Sydney entdeckt die Feuerwehr immer mehr Buschbrände. Allein im Bundesstaat New South Wales ist den seit Oktober wütenden Flammen eine Landfläche der Größe Belgiens zum Opfer gefallen. Meteorologen rechnen in den kommenden Tagen mit wachsender Brandgefahr.

Die verheerenden Buschbrände in Australien haben sich am Wochenende ausgeweitet. Wie der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons am Sonntag vor Reportern sagte, loderten derzeit allein im Bundesstaat New South Wales 85 Feuer, 40 von ihnen seien außer Kontrolle. Tags zuvor hatte die Feuerwehr dort noch von 70 Bränden gesprochen.

Die Behörden des Bundesstaates Victoria forderten die Bewohner des kleines Ortes Goongerah etwa 440 Kilometer östlich von Melbourne auf, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.

Warten Sie nicht, Weggehen ist die sicherste Option – die Umstände können sich ändern und sehr schnell verschlechtern", warnte die Feuerwehr.

Australiens Regierung kündigte unterdessen Entschädigungen für die freiwilligen Feuerwehrleute für deren aufreibenden Kampf gegen die Buschbrände an. Premierminister Scott Morrison, dem zuvor mangelnde Unterstützung der Einsatzkräfte vorgeworfen worden war, stellte am Sonntag eine Tagespauschale von umgerechnet knapp 190 Euro in Aussicht.

Im besonders betroffenen New South Wales machen freiwillige Helfer rund 90 Prozent der Löschkräfte aus. Viele von ihnen haben Urlaub genommen, um sich dem Inferno entgegenzustellen. Um das Geld zu bekommen, müssen die Feuerwehrleute mehr als zehn Tage für den Rural Fire Service (RFS) im Einsatz gewesen sein und entweder als Selbstständige oder bei einem kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten. Außerdem ist der steuerfreie Gesamtbetrag auf 6.000 Australische Dollar, umgerechnet etwa 3.750 Euro, gedeckelt.

Auf der Südhalbkugel ist zurzeit Sommer, und sengende Hitze droht den Kampf gegen die Buschbrände weiter zu erschweren. Vor allem dem Südosten Australiens stehen Tage mit extrem heißem Wetter bevor. (dpa)

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