Gesellschaft

Papst Franziskus: "Es ist eine Ehre, wenn Amerikaner mich attackieren"

Der Vatikan stellte eiligst klar, dass Papst Franziskus nur "informell" gesprochen habe. Der hatte zuvor gegenüber einer Gruppe von US-Katholiken gesagt, es sei ihm eine Ehre, von Amerikanern attackiert zu werden – es war aber offenkundig scherzhaft gemeint.
Papst Franziskus: "Es ist eine Ehre, wenn Amerikaner mich attackieren"Quelle: Reuters

Papst Franziskus schien nicht allzu verärgert, als ihn US-amerikanische Katholiken auf seiner Reise von Rom nach Mosambik mit einer langen Liste von Anschuldigungen konfrontierten Er fühle sich geehrt, von ihnen angegriffen zu werden, erklärte das Kirchenoberhaupt.

Das Buch "How America Wanted to Change the Pope" ("Wie Amerika den Papst ändern wollte") befasst sich mit den angeblichen Bemühungen der konservativen katholischen Opposition in den USA, einen "Coup d'état" gegen Franziskus zu organisieren. Eine Ausgabe des Buches wurde dem Papst vom Autoren Nicolas Senèze überreicht. Der Journalist der französischen katholischen Zeitung La Croix befand sich an Bord des Papstflugzeugs.

"Für mich ist es eine Ehre, dass Amerikaner mich attackieren", scherzte der Papst, als er das Buch erhielt, von dem er anscheinend bereits zuvor gehört hatte. Weiter witzelte er, dass das Buch über seine Kritiker "ein Paukenschlag" ("bombshell") sein werde.

Vatikan-Sprecher Matteo Bruni bemühte sich kurz darauf, die Wogen zu glätten, indem er klarstellte, dass die Kommentare informell abgegeben wurden. Franziskus halte es "immer für eine Ehre, kritisiert zu werden", besonders wenn die Kritik von "maßgeblichen Stimmen" oder "einer wichtigen Nation" angebracht werde, so Bruni.

Papst Franziskus hat sich im Vergleich zu seinen Vorgängern Johannes Paul II. und Benedikt XVI. einen Ruf als "liberaler" Papst erworben. Dies führte zu Kritik von einigen traditionsverhafteten Kirchenfunktionären.

Senèze beschreibt in seinem Buch unter anderem, wie ein ehemaliger päpstlicher Gesandter in den USA, Erzbischof Carlo Vigano, im vergangenen Jahr einen öffentlichen und viel beachteten Brief geschrieben hatte, in dem er Franziskus zum Rücktritt aufforderte. Er warf dem Papst vor, mit den Skandalen der katholischen Kirche im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern falsch umgegangen zu sein.  

Im Mai hatte eine 19-köpfige Gruppe ultrakonservativer Priester und Theologen den Vatikan gar aufgefordert, Franziskus zum Ketzer zu erklären.

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