Astronomen entdecken riesigen Exoplaneten mit sehr exzentrischer Umlaufbahn
Der Exoplanet HR 5183-b hat keine für die meisten Planeten übliche, annähernd kreisförmige Umlaufbahn. Mit seiner dreimal größeren Masse als unser Jupiter hat der Planet eine sehr exzentrische elliptische Umlaufbahn von der Art, wie sie sonst nur Kometen besitzen. Das zeigen neueste Forschungsergebnisse der Astronomen am California Institute of Technology (Caltech). Studienleiterin Sarah Blunt erklärte dazu:
Dieser Planet ist anders als die Planeten in unserem Sonnensystem. Mehr als das: Er ist anders als alle anderen Exoplaneten, die wir bisher entdeckt haben.
Andere Planeten, auch die von ihrem Zentralstern weiter entfernten, haben in der Regel nahezu kreisförmige Bahnen. Blunt fügte hinzu:
Die Tatsache, dass dieser Planet eine so hohe Exzentrizität hat, spricht für einen Unterschied in der Art und Weise, wie er sich im Vergleich zu den anderen Planeten gebildet oder entwickelt hat.
HR 5183-b umrundet HR 5183 und jeder Umlauf dauert etwa 74 Jahre, wobei der Exoplanet sich bis auf 30 Astronomische Einheiten (das ist der Abstand Erde-Sonne) entfernt. Caltech-Astronom Andrew Howard erläuterte:
Dieser Planet verbringt die meiste Zeit damit, im äußeren Teil des Planetensystems seines Sterns auf seiner hochexzentrischen Umlaufbahn herumzutrödeln, danach beginnt er, immer schneller zu werden und wird sehr dicht um seinen Stern förmlich herumgeschleudert.
Das Zentralgestirn dieses Planeten wurde im Rahmen einer Exoplanetensuche bereits seit Längerem beobachtet. Die ungewöhnlich gestreckte Umlaufbahn des planetaren Himmelskörpers machte es schwierig, ihn zu entdecken. Den Wissenschaftlern gelang es erst, seine Umlaufbahn zu erkennen, als er den "sonnennächsten" Bereich, die Periapsis, erreichte und sein geringster Abstand zum Zentralstern nur noch weniger als fünf Astronomische Einheiten betrug.
Kometen und Planeten können ihre Umlaufbahnen gegenseitig beeinflussen und verändern, wenn sie sich einander soweit nähern, dass ihre Gravitationsfelder nennenswert wechselwirken. Diese Methode wird bereits seit Jahrzehnten auch als sogenannter Swing-by genutzt, um interplantare Sonden gezielt zu beschleunigen und ihre Bahn so abzulenken, dass sie wesentlich schneller an ihr Ziel manövriert werden können. Die Forscher sind der Meinung, dass etwas Ähnliches mit HR 5183-b passiert sein könnte. Der Himmelskörper könnte einst in die Nähe eines anderen Planeten ähnlicher Größe gelangt sein. Als die beiden Planeten sich einander näherten, könnte die Gravitationswechselwirkung HR 5183-b auf seine neue, gestrecktere Umlaufbahn gebracht und möglicherweise den anderen Planeten ganz aus dem Sonnensystem geschleudert haben. Howard erklärte:
Dieser neu entdeckte Planet ist ein weiteres Beispiel für ein System, das nicht dem Bild unseres Sonnensystems entspricht, sondern bemerkenswerte Merkmale aufweist, die unser Universum so unglaublich reich in seiner Vielfalt machen.
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