Gesellschaft

Bullerbü statt Bethlehem? Berliner Bischof vergleicht Greta Thunberg mit Jesus

Greta Thunberg polarisiert. Nun hat der Berliner Erzbischof Heiner Koch die Aktivistin indirekt mit Jesus verglichen. Deren Freitagsdemos erinnerten ihn an den "Einzug Jesu in Jerusalem". Gesellschaft und Kirche bräuchten "echte Propheten".
Bullerbü statt Bethlehem? Berliner Bischof vergleicht Greta Thunberg mit JesusQuelle: AP © Tobias Schwarz

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg und die von ihre inspirierte Bewegung "Fridays for Future" mit Jesus verglichen. In seinem Bischofswort für den Sender RBB 88.8 sagte der katholische Würdenträger:

Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem. Auch das war für viele eine Art Triumphzug für einen Volkshelden, der bei den Menschen große Erwartungen ausgelöst hatte und auf den sich viele Hoffnungen auf Besserung richteten. Mancher sah in dem Mann aus Galiläa einen Propheten, einen nationalen Retter. Sie jubelten ihm zu, winkten mit Palmzweigen, dem Symbol zur Huldigung von Königen, und priesen ihn mit Hosanna-Rufen und lautem Jubel.

Zwar schränkte Koch gleich darauf ein, Greta nicht zu einem "weiblichen Messias" machen zu wollen. Die Gesellschaft brauche aber wie auch die Kirche von Zeit zu Zeit "echte Propheten, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und die Lösungswege vorschlagen." Auch wenn diese Propheten nicht auf ungeteilte Zustimmung stießen und die beschrittenen Wege (Schulschwänzen!) zwiespältig zu bewerten seien:

Aber unsere Gesellschaft und unsere Kirche leben von Vorbildern, die für uns wertvoll sind, weil sie werte-voll leben, verlässlich und bescheiden, an denen wir uns reiben können, von denen wir vor allem lernen können.

Das Bischofswort zog in den sozialen Netzwerken reichlich Spott und Kritik nach sich. Einige Nutzer fragten spöttisch nach dem Termin der Kreuzigung, andere nannten die Äußerungen des Erzbischofs blasphemisch.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Grünen-Fraktionsvorsitzende und ehemalige Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Katrin Göring-Eckardt, Thunberg mit dem Propheten Amos verglichen. 

Diese Vorgänge sind ein Indiz dafür, dass die Verweltlichung der großen Kirchen in Deutschland weiter voranschreitet. Vor allem aber zeigen sie, dass auch die Kirchen zunehmend ein bestimmtes gesellschaftliches Milieu bedienen und sich auf dessen Themen kaprizieren – das urbane, linksliberale Bürgertum, das auch die Basis der Grünen bildet.

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