Apokalypse voraus? Die vier größten Gefahren für unsere Zivilisation stehen abseits des Rampenlichts
Die größte Gefahr für die USA - und auch für die meisten anderen westlichen Nationen - sind nicht außer Kontrolle geratene Verschuldung, Atombomben, Terroristen mit Massenvernichtungswaffen, chemische Kampfstoffe oder Asteroiden, so schlimm die Schäden auch sein mögen, die sie anrichten. Vielmehr bekomme man, so schreibt John Hawkins auf PJ Media, von den vier größten Gefahren, die unsere Zivilisation bedrohen, kaum etwas zu hören. Dabei drohen gerade unsere Nationen daran zu zerbrechen.
Keine Kinder mehr - und das nicht nur aus ideologischen Gründen
Das erste wesentliche Risiko, das der Autor des konservativen US-amerikanischen Blogportals ausmacht, ist der drastische Geburtenrückgang in den westlichen Ländern. Hawkins geht in diesem Zusammenhang nicht einmal auf die gesellschaftspolitischen und ideologischen Faktoren ein, die diesen begünstigten und von der Säkularisierung des 19. Jahrhunderts über die seither zunehmende Verhütungsmentalität oder die Panikmache vor einer "Überbevölkerung" ab Mitte der 1960er Jahre bis hin zu einem heute verbreiteten, politisch-medial gepflegten Kult der Kinderlosigkeit reichen.
Der Autor spricht vielmehr darauf an, dass selbst im Fall eines radikalen Bewusstseinswandels hin zur Mehrkindfamilie der Geburtenschwund anhalten könnte – Grund: die drastisch sinkende Anzahl von Spermien und einer schwindenden Qualität derselben in den westlichen Ländern.
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Forscher sprechen von bis zu 200 Studien, die allesamt eine eindeutige Tendenz erkennen ließen: Die Anzahl der Spermien in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland habe sich in weniger als 40 Jahren mindestens halbiert. Dr. Hagai Levine von der Hebräischen Universität Jerusalem hat im Zuge von Forschungsarbeiten herausgefunden, dass die Konzentration von Sperma um 52,4 Prozent, die Gesamtzahl der Spermien von Männern in westlichen Ländern sogar um 59,3 Prozent zurückgegangen ist. Der Trend setze sich weiter fort, eine Ende sei nicht absehbar. Hawkins' Fazit:
Das Gruseligste daran? Keiner weiß wirklich, warum das geschieht. Natürlich wird viel spekuliert über Chemikalien und veränderte Ernährungsgewohnheiten, aber niemand kann mit Sicherheit erklären, was dieses Problem verursacht. Wäre es keine bittere Ironie, wenn unsere Welt nicht durch einen nuklearen Schlag und Gegenschlag oder einen riesigen Asteroiden endet, der unseren Planeten trifft, sondern weil es keine Kinderwägen, Kinderbettchen und Kinder mehr gibt?
Jobverluste durch Automatisierung und Zusammenbruch der sozialen Versorgungssysteme?
Je mehr Aufgaben Computer in der Lage sind, zu erledigen, umso mehr Jobs, die bislang Menschen machen, werden künftig von Robotern erledigt – davon geht auch John Hawkins aus. Vom elektronischen Regalauffüller über den nicht-menschlichen Burgerbrater bis zum selbstfahrenden Auto und der Künstlichen Intelligenz könnten die neuen Entwicklungen weltweit bis zu 800 Millionen Jobs ersetzbar oder überflüssig machen, heißt es in einer Studie. Das McKinsey Global Institute geht davon aus, dass weltweit ein Fünftel aller Beschäftigten betroffen sein wird, in den USA sollen bis 2030 zwischen 39 und 73 Millionen Jobs wegfallen, wobei immerhin 20 Millionen leicht in andere Tätigkeitsfelder integriert werden könnten.
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Diese Entwicklung würde jedoch nur ein bereits bestehendes Problem auf drastische Weise verschärfen:
Wenn wir davon ausgehen, dass trotz einer heiß laufenden Wirtschaft 80 Millionen Erwachsene nicht arbeiten und weiter 73 Millionen Schwierigkeiten dabei haben, Jobs zu finden, werden wir bald auf eine Situation zusteuern, in der buchstäblich die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung nicht arbeitet. Man kann natürlich durch Umschulungen und legislative Tricks Ergebniskosmetik betreiben, aber wenn wir mit 150 Millionen Menschen enden, die dauerhaft staatliche Unterstützung beziehen und keine Hoffnung auf eine dramatische Änderung ihrer Lage haben, dann wird das keinen gesunden Effekt auf die Gesellschaft haben. Abgesehen von Verbrechen, Ausschreitungen und Unruhen, die so viele nicht beschäftigte Hände unvermeidlicher Weise schaffen werden, würde dies auch den Anreiz zu arbeiten beim Rest der Bevölkerung in dramatischer Weise unterminieren.
Ein IQ von 10.000 wird in drei Jahrzehnten erreichbar sein - für Roboter
Die Künstliche Intelligenz könnte, so PJ-Analyst Hawkins, ein weiterer Faktor sein, der die Welt, wie wir sie kennen, unwiederbringlich verändert. Masayoshi Son, der CEO des japanischen Technologiekonzerns Softbank, geht davon aus, dass Roboter schon bald nicht nur wesentlich klüger werden als Menschen, sondern im Laufe der nächsten 30 Jahre gar einen IQ von 10.000 erreichen können.
Die Künstliche Intelligenz kann zwar das Leben für eine Vielzahl von Menschen deutlich verbessern, allerdings, so Hawkins, wird die KI eines Tages einen Punkt erreicht haben, an dem wir Menschen den Planeten mit einer Intelligenz teilen, die größer ist als unsere eigene. Ob wir dauerhaft in der Lage sein werden, diese zu kontrollieren, bleibt offen.
Das meinte auch Multimilliardär und Investor Elon Musk, der bereits im Vorjahr im Zusammenhang mit der KI von einem "fundamentalen Bedrohungsrisiko für die Existenz der menschlichen Zivilisation" gesprochen hatte. Die Chancen, die Künstliche Intelligenz so sicher zu machen, dass diese die Menschheit nicht ausradieren werde, hat er auf nicht höher als "bei fünf bis zehn Prozent" eingeschätzt.
Gegenüber der Washington Post erklärte er jüngst:
Ich denke, wir sollten sehr vorsichtig sein, was die Künstliche Intelligenz anbelangt. […] Zunehmend finden Wissenschaftler, es solle eine Regularium geben auf nationaler oder internationaler Ebene, einfach um sicherzustellen, dass wir nicht irgendetwas Dummes machen. Mit Künstlicher Intelligenz beschwören wir Dämonen herauf. In allen Geschichten, in denen ein Kerl ein Pentagramm und Weihwasser mit sich führt, ist es so, dass er sich sicher ist, er könne den Dämon schon irgendwie kontrollieren. Hat aber nicht funktioniert.
Elektromagnetischer Impuls als Massenvernichtungswaffe der Zukunft?
Als eine weitere gravierende Gefahr, die PJ Media ausmacht, die jedoch wenig öffentliche Aufmerksamkeit erlange, sei jene eines Angriffs mittels Elektromagnetischen Impulses (EMP) - den auch eine in großer Höhe zur Detonation gelangende Nuklearwaffe bewirken könne - oder auch einen Sonnensturm, ausgelöst durch eine von der Sonne kommende Plasmawolke.
Eine solche habe uns erst am 23. Juli 2012 verfehlt. Hätte dieser Sturm die Erde getroffen, hätte dies zumindest einen Teil davon in die Steinzeit zurückbefördert und die Kosten, um die Folgen zu beheben, hätten sich auf etwa zwei Billionen US-Dollar belaufen, das Zwanzigfache der Kosten, die Hurrikan Katrina verursacht hatte. Was allerdings noch gravierender gewesen wäre, ist der weltweite Ausfall bedeutender Energieversorgungssysteme, die eine zeitintensive Wiederherstellung der Infrastruktur von Transformatoren und Substationen in Anspruch genommen hätte - während die Zahl der Dieselgeneratoren zur Notversorgung begrenzt gewesen wäre. Tatsächlich wären weite Teile der Erde für Monate oder Jahre ohne Strom gewesen.
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Auch wenn die Korea-Strategie der Regierung Donald Trump möglicherweise zu einer derzeit realistischen Chance auf Entspannung zwischen Pjöngjang und Seoul beigetragen hat, geht aus einem Bericht des US-Kongresses neueren Datums hervor, dass ein EMP-Angriff Nordkoreas bis zu 90 Prozent der US-Bevölkerung über den Weg des Mangels an Nahrungs- und Energieversorgung ausrotten könnte. So erklärte der Leiter der ehemaligen EMP-Kommission im Kongress, Peter Vincent Pry:
Die USA können eine Bevölkerung von 320 Millionen Menschen nur versorgen, weil es moderne Technologie gibt. […] Ein EMP, der über ein Jahr hinweg einen Blackout im Bereich der Elektrizität bewirken würde, würde die entscheidende Infrastruktur zerstören, die erforderlich ist, um eine so große Bevölkerung zu versorgen.
In nur drei Tagen wäre in diesem Fall die Nahrungsversorgung in lokalen Lebensmittelläden aufgebraucht und die 30-tägige nationale Lebensmittelversorgung in regionalen Großmärkten würde rasch an ihr Ende stoßen, erklärte Pry. Im Laufe eines Jahres könnten Hunger, Krankheiten und der Zusammenbruch des Gemeinwesens zu einem Verlust von 90 Prozent der Bevölkerung führen.
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