Gesellschaft

Neue Studie belegt: Antidepressiva wirken besser als Placebo

Die Wirksamkeit von Antidepressiva ist umstritten. Eine Studie für die britische Fachzeitschrift "The Lancet" belegt nun die Wirksamkeit der 21 am häufigsten verschriebenen Antidepressiva. Doch es gibt zum Teil große Unterschiede zwischen den Medikamenten.
Neue Studie belegt: Antidepressiva wirken besser als PlaceboQuelle: Reuters © Srdjan Zivulovic

Die Zahl der Menschen mit Depressionen steigt weltweit rasant. Nach einer Stu­die der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) waren 2015 rund 322 Millionen Men­schen betroffen, 4,4 Prozent der Weltbevölkerung. Das waren gut 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Für Deutschland schätzte die WHO die Zahl der Menschen mit Depressionen auf 4,1 Milli­onen, 5,2 Prozent der Bevölkerung. 4,6 Millionen Menschen lebten mit Angststörun­gen. 

Schwere depressive Erkrankungen gehören zu den weltweit häufigsten und kostspieligsten psychischen Erkrankungen bei Erwachsenen. Akute Depressionen lassen sich sowohl medikamentös als auch mit anderen Therapien behandeln, wobei Antidepressiva häufiger eingesetzt werden als Verhaltenstherapien. Doch die Wirkung der Medikamente war und ist umstritten.

Wie die BBCberichtet, belegt jetzt eine internationale Studie unter Co-Leitung der Universität Bern erstmals die Wirksamkeit und Verträglichkeit der am häufigsten verschriebenen Antidepressiva. Es ist nicht die erste Studie zu diesem Thema: Zwar wurde die Wirkung mehrerer Antidepressiva bereits in klinischen Studien verglichen, aber bislang fehlte ein Überblick über die am häufigsten verwendeten Medikamente und deren Nebenwirkungen.

Dies wurde mit der aktuellen Studie nachgeholt. Wissenschaftler aus der Schweiz, Großbritannien und Japan haben in einer Meta-Analyse die Wirksamkeit der 21 weltweit am häufigsten verschriebenen Antidepressiva verglichen. Insgesamt wurden die Daten von 522 klinischen Studien zusammengetragen und analysiert. Die Erkenntnisse erschienen im ältesten medizinischen Fachjournal der Welt The Lancet.

Laut der Studie zählen folgende Wirkstoffe zu den wirksamsten:

- Agomelatin

- Amitriptylin

- Escitalopram

- Mirtazapin

- Paroxetin

Als am wenigsten wirksam erwiesen sich:

- Fluoxetin

- Fluvoxamin

- Reboxetin

- Trazodon

Die sogenannte Metastudie enthält die Daten von 116.477 Patienten, die zwischen 1979 und 2016 behandelt wurden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass alle 21 Antidepressiva wirksamer waren als Placebo. Doch es gibt im Medikamentenvergleich große Unterschiede in der Wirksam- und Verträglichkeit. Einige Medikamente weisen ein besseres Verhältnis zwischen einer Reduktion der Symptome der Depression und den Nebenwirkungen auf.

Wie das Ärzteblattschreibt, schlossen die Autoren Patienten mit bipolarer Depression, Symptomen von Psychosen oder behandlungsresistenten Depressionen aus, um sicherzustellen, dass die in der Metaanalyse enthaltenen Studien vergleichbar waren. Die Autoren weisen auch darauf hin, dass Antidepressiva zwar wirksame Medikamente seien, aber dennoch etwa ein Drittel der Patienten mit Depressionen nicht darauf anspringen würden. Bei den Wirksamkeits­differenzen, die von gering bis moderat reichten, gäbe es noch Verbesserungspotenzial.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.