Gesellschaft

Russischer Schriftsteller schlägt Einrichtung einer Alternative zum Literatur-Nobelpreis vor

Als Reaktion auf die Auszeichnung des russlandkritischen Schriftstellers László Krasznahorkai mit dem Literatur-Nobelpreis schlägt der russische Autor Sachar Prilepin die Einrichtung eines Analogons durch Russland und die Länder des Globalen Südens vor.
Russischer Schriftsteller schlägt Einrichtung einer Alternative zum Literatur-Nobelpreis vorQuelle: Sputnik © Kirill Sykow

Russland sollte gemeinsam mit den Staaten des Globalen Südens ein eigenes Pendant zum Literatur-Nobelpreis einrichten. Das schlägt der russische Schriftsteller Sachar Prilepin vor. Während seines Auftritts im Rahmen der Eröffnung des Festivals "Literaturtage im Gebiet Kaliningrad – 2025" am 13. Oktober forderte Prilepin:

"Wir müssen ein Analogon zum Literatur-Nobelpreis gemeinsam mit China, Indien, Lateinamerika und Afrika und normalen Menschen in Europa und eine eigene Version des Nobelpreises schaffen, eine eigene Oskar-Version und eine eigene Version aller anderen Formen kultureller Hierarchien. Denn wir nehmen an einem fremden Karneval teil, der zudem Scham und Gewissen längst verloren hat."

Nach Prilepins Ansicht werde der Nobelpreis in den jüngsten Jahren für "offensichtlichen Quatsch" verliehen, die ausgezeichneten Werke würden von Angehörigen des Preiskomitees selbst nicht gelesen:

"Sie lesen es selbst nicht. Sie verachten selbst jene Menschen, die sie mit den Preisen auszeichnen. Sie interessieren sich nicht für sie und präsentieren sie später in keiner Weise der Welt, um den Status des eigenen Preises zu erhöhen. Russland muss endlich sagen, dass es bereit ist, diese neuen globalen Hierarchien zu schaffen."

Der Nobelpreis für Literatur ging in diesem Jahr an den ungarischen Schriftsteller László Krasznahorkai. Als Begründung führte die Schwedische Akademie sein "überwältigendes und visionäres Werk, das inmitten eines apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt" an. Der 1954 geborene Krasznahorkai bezieht im Ukraine-Konflikt eine klare antirussische Position und forderte in einem Interview, "Putin und seine Sympathisanten auf den Mars zu schicken."

Sachar Prilepin ist Autor von über 20 Werken. Sein jüngster Roman "Tuma" über den Kosakenführer Stepan Rasin wurde in Russland mit dem Preis "Buch des Jahres 2025" ausgezeichnet. Seit 2014 nahm Prilepin am Konflikt in Donbass als Kriegsberichterstatter und später als stellvertretender Kommandeur eines Freiwilligenbataillons der Donezker Volksmiliz teil. Im Jahr 2023 überlebte er einen von ukrainischen Geheimdiensten organisierten Anschlag. Prilepin unterstützt Russlands militärische Sonderoperation in der Ukraine und setzt sich in zahlreichen Interviews und Texten für eine Distanzierung vom modernen Westen und eine Annäherung zwischen Russland und dem Globalen Süden ein.

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