Gesellschaft

Ikone der Matrona von Moskau: Georgische Orthodoxe Kirche fordert Entfernung von Stalins Darstellung

Das georgische Patriarchat forderte lokale Politiker auf, die der Kathedrale in Tiflis eine Ikone der Matrona von Moskau mit einem Abbild von Josef Stalin übergaben, diese ummalen zu lassen. Die Darstellung Stalins widerspreche der Geschichte, so die georgische Kirche.
Ikone der Matrona von Moskau: Georgische Orthodoxe Kirche fordert Entfernung von Stalins DarstellungQuelle: AFP © ALEXANDER NIKOLAYEV / INTERPRESS

Die Georgische Orthodoxe Kirche (oder das georgische Patriarchat) hat dazu aufgerufen, das Altarbild der Moskauer Matrona mit der Darstellung des ehemaligen sowjetischen Staatschefs Josef Stalins zu übermalen, das der georgischen Kirche geschenkt wurde. Dies teilte der Pressedienst des Patriarchats mit. Die Ikone wird derzeit in der Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit "Sameba" in Tiflis aufbewahrt. Dies wurde wie folgt erläutert:

"Da Stalins Treffen mit der heiligen Matrona aufgrund unzureichender Beweise nicht in den kanonischen Text ihres Lebens aufgenommen und von der Russisch-Orthodoxen Kirche, die sie heiliggesprochen und eine spezielle Studie zu diesem Thema durchgeführt hat, nicht anerkannt wird, ist es notwendig, die erwähnte Episode zu ändern und andere Details in Bezug auf die Kanonizität der Ikonographie zu berücksichtigen."

Nach Ansicht des Patriarchats Georgiens sollten diejenigen, die die Ikone übergaben, sie verändern lassen, andernfalls werde die Kirche dies "selbst tun". Die Ikone wurde von den Leitern der Partei "Allianz der Patrioten Georgiens", Irma Inaschwili und Dawid Tarchan-Mourawi, überreicht. Wie Sputnik Georgien berichtete, sei die Ikone bereits vor einigen Monaten der Sameba-Kathedrale übergeben worden.

Zuvor hatte die Aktivistin Nata Peradse auf Facebook Aufnahmen veröffentlicht, auf denen die mit blauer Farbe übergossene Matrona-Ikone zu sehen ist. Nach Angaben von Sputnik Georgien war die Farbe nicht auf die Darstellung Stalins gelangt. Das Patriarchat erklärte damals, dass der auf der Ikone dargestellte Stalin keine anbetungswürdige Person ist, und das Bild der Matrona von Moskau gewidmet sei. Das georgische Innenministerium leitete wegen dieses Vorfalls ein Strafverfahren ein.

Die Geschichte über das Treffen der Matrona von Moskau mit Josef Stalin wird in dem 1993 erschienenen Buch von Sinaida Schdanowa "Die Lebensgeschichte der seligen Matrona" erzählt. Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche haben ein Stattfinden dieses Treffens im Jahr 1941 bis heute nicht bestätigt.

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