Gesellschaft

Statistik der Bürgergeld-Empfänger nach Nationalitäten

Der Bild-Zeitung liegen interne Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit vor. Rund 5,5 Millionen Menschen erhalten sogenanntes Bürgergeld in Deutschland. Demnach sind von 100 Bürgergeld-Beziehern "53 Deutsche und 47 Ausländer". Bei den ausländischen Antragstellern stammen die meisten aus der Ukraine.
Statistik der Bürgergeld-Empfänger nach Nationalitäten© IMAGO/Hanno Bode

Im Jahr 2023 bezogen durchschnittlich 3,9 Millionen erwerbsfähige Personen in Deutschland das sogenannte Bürgergeld. Am 1. Januar 2023 ist das Arbeitslosengeld II (ALG II) durch das Bürgergeld abgelöst worden. Das ist die höchste Zahl von Empfängern seit dem Jahr 2018. Insgesamt haben rund 5,5 Millionen Menschen einen diesbezüglichen Antrag gestellt, dies entspricht einem Anteil von 6,5 Prozent der Bevölkerung.

Die Bild-Zeitung wertete eine "exklusive Erhebung der Arbeitsagentur" aus, die statistisch belegt, "wie viele Menschen wie lange die Leistungen kassieren (Verweildauer), welche Nationalitäten die Stütze-Empfänger haben und wie groß die Familien sind", so der Artikel darlegend.

Die Steuerzahler finanzierten das Bürgergeld im Jahr 2023 mit 3,58 Milliarden Euro im Monat. Seit Jahresbeginn erhalten Alleinstehende 61 Euro mehr und damit den neuen monatlichen Regelsatz von 563 Euro. Erwachsene, die mit einem Partner zusammenleben, bekommen 506 Euro (vorher 451 Euro). Für Kinder liegen die Sätze je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro.

Laut Bild-Statistik verteilen sich die Auszahlungen wie folgt:

"Von 100 Bürgergeld-Empfängern beziehen

  • 12 Deutsche und 16 Ausländer seit weniger als einem Jahr,
  • 15 Deutsche und 16 Ausländer seit 1 bis 4 Jahren,
  • 25,5 Deutsche und 15,5 Ausländer seit 4 Jahren und länger die Transferleistungen."

Die Bezugsdauer beläuft sich demnach laut Quelle der Bundesagentur für Arbeit (schwarz: Deutsche, rot: Ausländer):

Die weitere Statistik zeigt:

"Von 100 Bürgergeld-Beziehern

  • sind 53 Deutsche
  • sind 47 Ausländer
  • sind 13 Ukrainer
  • sind 9 Syrer
  • sind 4 Türken
  • sind 3 Afghanen
  • sind 2 Iraker
  • sind 16 aus anderen Ländern"

Der Bild-Artikel legt nicht dar, wie viele der statistisch erhobenen deutschen Antragsteller dabei einen Migrationshintergrund besitzen, beziehungsweise seit wann sie im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit sind. Weitere statistische Erhebungen lauten im Artikel:

"Von 100 Bürgergeld-Beziehern

  • sind 35 Mitglieder einer Familie mit Kindern
  • sind 12 Deutsche Mitglieder einer Familie mit Kindern
  • sind 22 Ausländer Mitglieder einer Familie mit Kindern
  • sind 16 Mitglieder von Familien mit drei oder mehr Kindern
  • sind 5 Deutsche Mitglieder von Familien mit drei oder mehr Kindern
  • sind 11 Ausländer Mitglieder von Familien mit drei oder mehr Kindern
  • sind 25 Mitglieder einer Familie von Alleinerziehenden
  • sind 15 Deutsche Mitglieder einer Familie von Alleinerziehenden
  • sind 11 Ausländer Mitglieder einer Familie von Alleinerziehenden"

Bezogen auf die Auszahlungen an die Antragsteller unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Berechnungen von Kindern (diese bekommen weniger Bürgergeld), erhalten laut BfA-Erhebung iranische Empfänger die höchste Auszahlung (755 Euro), gefolgt von (nach Nationalität, Durchschnittswerte nach Angaben der BfA):

  • Türkei 744 Euro
  • Polen 708 Euro
  • Italien 691 Euro
  • Ukraine 684 Euro
  • Deutschland 658 Euro

Am wenigsten Transferleistungen erhalten Antragsteller aus Syrien (584 Euro), Somalia (566 Euro), Irak (565 Euro), Bulgarien (548 Euro) und Rumänien (543 Euro). "Von 100 erwerbsfähigen (erwachsen/nicht im Rentenalter) Bürgergeld-Beziehern" bekamen laut statistischer Erhebung "21 Deutsche und 24 Ausländer innerhalb eines Jahres wieder in einen Job".

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