Gesellschaft

U19-Handball-WM in Kroatien: Großteil der burundischen Mannschaft verschwindet spurlos

Im Anschluss an die bereits beendete Jugendhandball-WM in Kroatien gelten weiterhin zehn Spieler aus Burundi als "vermisst". Die Gruppe verließ ohne Erlaubnis die Unterkunft in der Hafenstadt Rijeka. Es wird nun nicht ausgeschlossen, dass die Jugendlichen die Sportveranstaltung bewusst nutzten, um in Europa unterzutauchen.
U19-Handball-WM in Kroatien: Großteil der burundischen Mannschaft verschwindet spurlos© Screenshot: Handball Planet

Die 10. U-19-Handball-Weltmeisterschaft wurde vom 2. bis 13. August 2023 in Kroatien in mehreren Städten auf der kroatische Ferieninsel Hvar, darunter Rijeka, ausgetragen. Bereits im Verlauf des Turniers meldete die burundische Mannschaftsleitung, dass insgesamt zehn Spieler ihrer Mannschaft heimlich die Unterkunft in Rijeka ohne Erlaubnis verlassen hatten und seitdem nicht wieder aufgetaucht waren. So hieß es am 11. August auf dem X/Twitter-Kanal von Handball Planet:

"Burundi Spieler verlassen U-19-Handball-Weltmeisterschaft …"

Nach vorliegenden Informationen handelt es sich um zehn junge Männer des Jahrgangs 2006, die nach Bekanntwerden ihres Verschwindens "auf keine Anrufe reagierten". Die lokale Polizei wurde umgehend informiert, wodurch "Maßnahmen und Aktionen ergriffen wurden, um die Vermissten zu finden". Dazu gehöre "alle relevanten Fakten und Umstände ihres Verschwindens zu ermitteln", so ein Handball Planet-Artikel darlegend.

Lediglich drei Spieler schlossen sich nicht der Vermisstengruppe an. Die ausstehenden Spiele gegen Bahrain und Neuseeland wurden nach Bekanntwerden des Ereignisses daher mit 10:0 gegen Burundi gewertet. Zuvor hatte Burundi seine drei WM-Spiele allesamt verloren. Der Präsident des burundischen Handballverbands, Dauphin Nikobamye, wird mit den Worten zitiert:

"Sowohl wir als Verband als auch die Eltern dieser jungen Spieler bitten alle, die uns helfen können, sie zu finden. Ich weiß nicht, wie wir ohne sie nach Hause zurückkehren sollen."

Demgegenüber wird intern gemutmaßt, dass die jungen Spieler ihre Flucht gezielt geplant hatten, indem sie ihre Visa dazu nutzen, um in Europa zu bleiben und Asyl zu beantragen. Kroatien zählt durch einen Beschluss im Dezember 2022 seit dem 1. Januar zum sogenannten Schengen-Raum, wodurch es keine Grenzkontrollen mehr gibt. Mögliche Erstziele der vermissten Jugendlichen könnten daher Frankreich oder Belgien sein, da es in Burundi viele französischsprachige Gemeinden gibt.

Im Jahr 2020 lebten mehr als 85 Prozent der Bevölkerung Burundis unterhalb der Armutsgrenze von 1,90 Dollar pro Tag. Im Jahr 2021 lag das Land auf Platz 187 von 191 Ländern auf dem Welthunger-Index.

Das Turnier gewann die spanische U-19-Mannschaft.

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