Gesellschaft

Bürgerrechtsaktivist und Entertainer Harry Belafonte mit 96 Jahren verstorben

Der Schauspieler und Sänger erlag einem Herzversagen. Zeit seines Lebens kämpfte er für die Menschenrechte und eine bessere Welt. In seinem musikalischen Erbe gilt er als der "König des Calypso".
Bürgerrechtsaktivist und Entertainer Harry Belafonte mit 96 Jahren verstorbenQuelle: www.globallookpress.com © Malte Ossowski/SVEN SIMON

Harry Belafonte, geboren 1927 in Harlem, startete seine Karriere in den USA der frühen 1950er-Jahre. Als Sänger prägte er den Musikstil Calypso, einen afro-karibischen Musikstil, und erreichte mit Hits wie dem Banana Boat Song, Matilda, Angelina und Island in the Sun eine weltweite treue Fangemeinschaft. Das Album "Calypso" aus dem Jahr 1956 mit dem "Banana Boat Song" wurde zur ersten Platte eines Solokünstlers in der US-Geschichte, die sich mehr als eine Million Mal verkaufte. Parallel war er als Schauspieler in Hollywood und am Broadway erfolgreich.

Geprägt von der brutalen Rassentrennung in den USA jener Zeit, engagierte sich Belafonte früh in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. So schritt er an der Seite von Martin Luther King und Robert Kennedy und positionierte sich vehement gegen den Vietnamkrieg.

Er erhob die Stimme gegen den Kampf der USA im Irak und kritisierte die Politik von George W. Bush. So betitelte er den US-Präsidenten im Jahre 2006 als "größten Terrorist der Welt".

Belafonte war bei dieser Aussage Teilnehmer an der Spitze einer Delegation nach Venezuela und erklärte während einer Pressekonferenz in Anwesenheit des mittlerweile verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez:

"Ganz gleich, was der größte Tyrann der Welt, der größte Terrorist der Welt, George W. Bush, sagt, wir sind hier, um es euch zu sagen: Nicht Hunderte, nicht Tausende, sondern Millionen des amerikanischen Volkes unterstützen eure Revolution."

Bekannt war der Aktivist auch für seinen Kampf gegen die jahrzehntelange Apartheid in Südafrika. Eine der viel zitierten Lebensphilosophien Belafontes lautet:

"Wenn du gehst, sollte die Welt ein besserer Ort sein als vorher."

Er mobilisierte in der Welt der Prominenten für den Kampf gegen HIV/AIDS und war zudem "UNICEF-Botschafter des guten Willens". Belafonte entwickelte auch die Idee zu dem 1985 aufgenommenen Welthit "We Are the World", bei dem eine Reihe von Pop- und Rockstars wie Bob Dylan, Michael Jackson und Bruce Springsteen mitwirkten, um Geld für die Hungerhilfe in Afrika zu sammeln.

Im Jahr 2013 wurde ihm die Spingarn-Medaille verliehen, die höchste Auszeichnung der "National Association for the Advancement of Colored People (NAACP). In seiner Dankesrede teilte er den Anwesenden mit, dass "im heutigen Kampf für Freiheit "radikales Denken" fehle".

Belafonte wurde 1989 mit dem Kennedy Center Honor, 1994 mit der National Medal of Arts und im Jahr 2000 mit dem Hollywood "Grammy Lifetime Achievement Award" ausgezeichnet.

Mehr zum Thema - Sportjournalist und Autor Heinz Florian Oertel im Alter von 95 Jahren gestorben

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.