Dating-App für Homosexuelle warnt Nutzer vor Affenpocken
Die Dating-App Grindr hat ihre Nutzer in Europa vor den Affenpocken gewarnt. Die entsprechende Meldung, die am Mittwoch in 13 verschiedenen Sprachen angezeigt wurde, beschreibt einige Symptome und erklärt, dass das Virus zwischen Menschen eher selten übertragen wird. Allerdings kann der Erreger durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch oder durch Kontakt mit Gegenständen, die von einer erkrankten Person benutzt wurden, wie Kleidung, Bettwäsche oder Sexspielzeuge weitergegeben werden. Besorgten Nutzern wird geraten, sich an die Gesundheitsbehörden zu wenden.
Einige empörte Internetnutzer teilten die entsprechende Warnung auf Twitter und betonten, solche Meldungen führten nur noch zu mehr Stigmatisierung. Sie beklagten, dass einige Leute Affenpocken als Vorwand nutzen könnten, um die Queer-Community zu beschämen, wie es bereits mit HIV der Fall war.
Glad to see this on Grindr this morning. Worrying to have spoken to intelligent people on there that didn't know anything about it in the last couple of days. Sometimes it's good to go round screaming "gay plague!" #monkeypoxpic.twitter.com/1V706xYgUJ
— Tim Timmy Beep (@timbpmusic) May 24, 2022
Indes warnen Experten, es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass nur Schwule die Krankheit bekommen könnten oder sie gar Schuld an der Verbreitung wären. So sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der ZDF-Sendung "Markus Lanz", es müsse verhindert werden, "dass Menschen stigmatisiert werden, die homosexuell sind und Sex mit Männern haben. Das ist einfach wichtig zu sagen: Es kann jeden treffen". Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, es sei ein Trugschluss, "dass schwule oder bisexuelle Männer an sich gefährdeter sind. Das Virus kennt keine sexuelle Orientierung".
Anfang Mai war ein Affenpocken-Fall bei einem Menschen in Großbritannien nachgewiesen worden. Seitdem berichten immer mehr Länder von nachgewiesenen Ansteckungen von Mensch zu Mensch. Die rasante Ausbreitung soll unter Homosexuellen nach zwei Partys in Belgien und auf den Kanarischen Inseln Anfang des Monats begonnen haben.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) meldete bis Mittwoch insgesamt 118 bestätigte Fälle in der EU und insgesamt 219 Fälle in Ländern, in denen die Affenpocken nicht als endemisch gelte. Dem Robert Koch-Institut waren in Deutschland zuletzt zehn Fälle in fünf Bundesländern (Stand 25. Mai) bekannt.
"Dies ist das erste Mal, dass Übertragungsketten in Europa gemeldet werden, ohne dass epidemiologische Verbindungen zu West- oder Zentralafrika bekannt sind", heißt es auf der Webseite des ECDC. Demnach sind es auch die ersten Fälle weltweit, die unter Männern, die Sex mit Männern haben, gemeldet wurden. Das klinische Erscheinungsbild ist allgemein mild, die meisten Patienten hätten Läsionen an den Genitalien oder im perigenitalen Bereich, was darauf hindeutet, dass die Übertragung wahrscheinlich bei engem Körperkontakt während sexueller Aktivitäten erfolgte. Todesfälle seien noch nicht registriert worden.
Affenpocken sind zwar nicht mit Medikamenten heilbar, verlaufen aber in der Regel mild und klingen innerhalb weniger Wochen ab. Die Krankheit ist durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Muskelkater gekennzeichnet und geht schließlich in einen Ausschlag mit Pusteln im Gesicht und am Körper über.
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