Berlinale: Russischer Kurzfilm "Trap" gewinnt Goldenen Bären
Der 20-minütige Film "Trap" wurde bei der 72. Berlinale als bester Kurzfilm mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Wie Weber erklärt, handelt der Film von der Radikalität junger Menschen, die keine Möglichkeit sehen, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Bei den beiden Protagonisten, einem Geschwisterpaar, herrsche ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Weber zeigte Jugendliche, die von morgens bis abends an der olympischen Reserveschule studieren und sich wie alle anderen Teenager für Musik interessieren. Doch sie werden unterdrückt und kontrolliert, da sie angeblich eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen. Der Name "Trap" ("Falle") stehe für eine Art Gefühl, wenn man schon längst hätte sterben sollen, aber aus irgendeinem Grund noch am Leben ist, so Weber.
Im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärte sie, dass es sich um einen unabhängigen Film handle, den sie als Abschlussarbeit an der Sankt Petersburger Schule des neuen Films gemacht habe. "Diese Auszeichnung bedeutet für mich ein gewisses Maß an Vertrauen in mich als Filmemacherin und eine große Unterstützung für meine weitere Arbeit", sagte die 27-Jährige.
Die Zeitung Moskowski Komsomolez schreibt, dass die Dreharbeiten vor vier Jahren begonnen haben. Der Ausbruch der Corona-Pandemie stockte jedoch die Produktion. Die meisten Schauspieler habe Weber auf der Straße oder im Internet entdeckt und sie angesprochen, ob sie Lust hätten, mitzuspielen.
Zum besten Film wurde das Drama "Alcarràs" der spanischen Regisseurin Carla Simón gekürt. Der Streifen erzählt vom Alltagsleben einer Familie, die eine Pfirsichplantage betreibt und in Existenznöte gerät.
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