Kirchenhistorikerin im RT-Interview: Man sollte Titel historischer Werke nicht ändern

In einem Interview mit RT sprach die Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg über die Entscheidung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, mehr als 100 Kunstwerke wegen diskriminierender und rassistischer Begriffe umzubenennen, und deren Auswirkung auf die öffentliche Wahrnehmung anderer historischer Epochen.

Die Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg hat RT DE ein Interview gegeben. Im Gespräch ging es um die Entscheidung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, mehr als 100 Kunstwerke wegen diskriminierender und rassistischer Begriffe umzubenennen. Zunächst einmal wies sie darauf hin, dass eine genaue Bewertung eingeführt werden muss, wann ein Name rassistisch und diskriminierend ist. Wendebourg erörterte, dass es archaische Wörter gibt, die früher im Sprachgebrauch verwendet wurden und heute nicht mehr verwendet werden. Aber das sei kein Grund für die Änderung des Titels historischer Werke. Sie sagte:

"Bei solchen älteren historischen Werken sollte man den Titel lassen, den die Werke ursprünglich gehabt haben."

Wendebourg schlug vor, einen Vermerk unter dem Titel des Gemäldes anzubringen, um darauf hinzuweisen, dass die Worte im Titel jetzt beleidigend sein könnten. Die Historikerin bekräftigte jedoch, dass die Änderung der Namen von Gemälden nicht erlaubt werden sollte, da die geänderten Namen Jahre später auch Wörter enthalten könnten, die in Zukunft negative Konnotationen erhalten.

Wendebourg ist unter anderem der Ansicht, dass mögliche Änderungen der Titel von Kunstwerken in einer offenen Debatte erörtert werden sollten. Sie betonte, dass eine kleine Gruppe von Experten nicht für die breite Öffentlichkeit entscheiden sollte, wie die Titel historischerWerke lauten.

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