Als erstes Land weltweit: Israel verbietet Pelzverkauf an die Modebranche

Israel verbietet als erstes Land weltweit den Handel mit Naturpelzen zur Herstellung von Kleidung. Umweltministerin Gila Gamliel hat am Mittwoch ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Tierschutzorganisationen begrüßten die Entscheidung.

Die Anweisung wird im Dezember in Kraft treten. Das Verbot gilt für den Verkauf und Kauf von Naturpelz zur Herstellung von Kleidung. Ausnahmen sollen weiterhin für wissenschaftliche, bildende und religiöse Zwecke gelten. Dies betrifft beispielsweise die Pelzhüte ultraorthodoxer Juden.

"Für die Pelzindustrie werden weltweit Hunderte Millionen von Tieren getötet", sagte die israelische Umweltministerin Gila Gamliel, wie die Jerusalem Post berichtet. "Die Verwendung der Haut und des Pelzes von Wildtieren für die Modeindustrie ist unmoralisch und mit Sicherheit unnötig", fügte sie hinzu. "Pelzmäntel können nicht die brutale, mörderische Industrie verdecken, die sie herstellt. Die Unterzeichnung dieser Vorschrift wird die israelische Modeindustrie umwelt- und tierfreundlicher machen".

Tierschutzorganisationen begrüßten den Schritt. Die Tierrechtsgruppe Animals Now nannte die Entscheidung einen "historischen Meilenstein", der "unzählige Tiere aus der Hölle der Pelzindustrie" retten werde. In einer Erklärung fügte die NGO hinzu: "Wir kämpfen seit Jahren dafür, den Verkauf von Pelzen an die Modeindustrie zu verbieten, von Anfang an unterstützten das 86 Prozent der israelischen Gesellschaft". Die Organisation PETA sprach von einem "historischen Sieg, der unzählige Füchse, Nerze, Hasen und andere Tiere davor schützen wird, grausam für ihre Haut getötet zu werden".

Außer in Israel ist der Pelzhandel bisher nur im US-Bundesstaat Kalifornien und in der brasilianischen Stadt São Paulo verboten.

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