Bericht: McDonald's hat eigenen Geheimdienst – er überwacht Mitarbeiter, die Gehaltserhöhung fordern
Das weltweit bekannte Schnellrestaurant McDonald's hat nach Angaben des Magazins VICE einen eigenen Geheimdienst gegründet. Die Aufgabe des Dienstes besteht darin, Aktivisten und Mitarbeiter, die mit der "Fight for $15"-Kampagne zusammenarbeiten, auszuspionieren. Ziel der Kampagne ist die Erhöhung des Lohns von 7 auf 15 US-Dollar. Laut McDonald's soll die Tätigkeit des Dienstes Proteste identifizieren, die "die Sicherheit von Fachkräften und Kunden gefährden könnten".
Angestellte von McDonald's haben keine eigene Gewerkschaft, aber viele von ihnen sind an der Bewegung "Fight for $15" beteiligt, die seit 2012 Streiks und Proteste von Fast-Food-Mitarbeitern in den USA und anderen Ländern organisiert. Insbesondere bemüht sich die Bewegung bei den US-Behörden und Unternehmen um eine Anhebung des Mindestlohns, der seit mehr als zehn Jahren bei 7,25 US-Dollar (rund 6 Euro) pro Stunde liegt. Der Kampf um 15 US-Dollar führte dazu, dass der US-Kongress höchstwahrscheinlich bald den föderalen Mindestlohn von 15 US-Dollar pro Stunde billigen werde, stellt VICE fest. Einige Staaten wie zum Beispiel Kalifornien, New York, Massachusetts, Illinois und Maryland erfüllten bereits diese Forderungen.
Gleichzeitig arbeiten viele Aktivisten der Bewegung für das McDonald's-Franchise, sodass sich das Unternehmen selbst weigert, mit ihnen zu verhandeln. McDonald's verweist darauf, dass diese offiziell nicht seine Angestellten sind. Dennoch überwacht eine Gruppe von Geheimdienstanalysten mit Büros in Chicago und London den Kampf um 15 US-Dollar auf der ganzen Welt. Sie findet heraus, welche McDonald's-Mitarbeiter zu der Bewegung gehören und mit wem sie im Kontakt stehen, um Streiks sowie Proteste zu organisieren oder lokale Berufsverbände zu gründen.
Nach den von VICE erhaltenen Dokumenten besteht das Ziel von McDonald's und seiner geheimen Abteilung darin, "strategische Informationen" über die "Gegenparteien" des Unternehmens sowie "politische Informationen über die schwierigen politischen Bedingungen in schwierigen Märkten zu sammeln, die schwerwiegende Folgen haben können und Betriebsstörungen und Rückgabe von Investitionen beeinflussen können". Unter anderem verfolgte das Unternehmen, "wie und wo Fight for $15 die Marke angreift" oder "wie Fight for $15 ihre Ziele für 2020 verwirklicht".
In einem anderen Dokument beschreibt ein McDonald's-Analyst die Aktivitäten von Gewerkschaftsaktivisten bis hin zur Anzahl der persönlichen Treffen und der Teilnahme an virtuellen Protesten. Unter anderem verwendeten McDonald's-Analysten Social-Media-Überwachungstools, um öffentliche Daten zu verarbeiten und die Anmeldeinformationen zu verfolgen. Dafür verwendeten sie unter anderem gefälschte Accounts in sozialen Netzwerken, so VICE. Ein Ex-Mitarbeiter von McDonald's präzisierte:
"Die Idee war, ihre Strategie herauszufinden, sie zu konfrontieren und herauszufinden, wo die Schlüsselfiguren sind und wen sie sonst noch kennen."
Ein McDonald's-Sprecher erklärte in einem Interview mit VICE, dass die von den Journalisten erzählte Geschichte "mit falschen Informationen gefüllt ist und unterschiedliche Stücke kombiniert, um eine sensationelle Erzählung zu schaffen, die ungenau und irreführend ist". Insbesondere bestritt er die Verwendung gefälschter Accounts durch das Unternehmen. Jedoch stritt er nicht ab, McDonald's habe tatsächlich ein Team, "das sich darauf konzentriert, potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu identifizieren, die unserem Team, unseren Franchisenehmern und Kunden an den fast 40.000 Standorten auf der ganzen Welt, an denen wir tätig sind, schaden könnten".
Die "Fight for $15"-Kampagne war 2012 ins Leben gerufen worden, als McDonald's-Mitarbeiter in New York City ihren Arbeitsplatz verlassen und einen Stundenlohn von 15 US-Dollar sowie das Recht gefordert hatten, eine Gewerkschaft zu gründen. Die Bewegung breitete sich schnell in den Vereinigten Staaten aus und brachte Tausende von Fast-Food-Arbeitern in mehr als 150 US-Städten dazu, zu streiken. Im Jahr 2014 schlossen Tausende von Demonstranten teilweise das Hauptquartier von McDonald's in Oak Brook, Illinois. Dies war der größte Protest gegen McDonald's in der Unternehmensgeschichte, währenddessen mehr als 100 Personen festgenommen wurden.
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