Weltgesundheitsorganisation empfiehlt: Masken auch im eigenen Haushalt tragen

Die WHO empfiehlt generell das Maskentragen in sozialen Räumen, wo keine ausreichende Belüftung oder kein Sicherheitsabstand von einem Meter möglich ist. Darunter fällt auch der eigene Haushalt. Eine Evidenz für den Infektionsschutz durch das Maskentragen wird nicht erbracht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Richtlinien zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes erneuert und ausgeweitet. Sie empfiehlt jetzt auch das Tragen von Masken in der eigenen Wohnung – wenn ausreichende Belüftung oder Sicherheitsabstand zu Nicht-Haushaltsmitgliedern nicht gewährleistet werden können. Gleichzeitig gibt sie an, dass es bislang keine Evidenz gebe für den Schutz vor einer Corona-Ansteckung durch das Tragen von Masken.

Am 1. Dezember veröffentlichte die WHO ihre überarbeiteten Richtlinien "Mask use in the context of COVID-19". Darin gibt sie Empfehlungen ab, welche Personen Masken tragen sollten, an welchen Orten sie zu tragen sind, wie die Masken beschaffen sein sollen und wie der richtige Umgang damit aussieht. Zusätzlich werden Nutzen und Folgen des Maskentragens diskutiert.

Abgesehen vom medizinischen und krankenpflegerischen Bereich, wo die WHO dringend das Tragen von FFP2- oder FFP3-Masken rät, spricht die Organisation sich für ein generelles Tragen von nicht medizinischen Mund-Nasen-Schutz unter folgenden Bedingungen aus:

Generell empfiehlt die WHO allen Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko (über 60 Jahre alt, Diabetes-Patienten, Vorerkrankungen am Herzen und an der Lunge, mit Krebs oder mit einer Immunschwäche) das Tragen von Masken beim Kontakt mit haushaltsfremden Personen.

Dabei sei eine bestimmte Handhabung der Masken ratsam:

Auch in Schulen solle das Maskentragen obligatorisch sein. Kinder unter fünf Jahren klammert die WHO aus. Kinder zwischen fünf und 11 Jahren sollen Masken tragen – aber unter Aufsicht von Erwachsenen. Bei über 11-jährigen Kindern sollten die gleichen Regeln gelten wie für Erwachsenen.

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Fehlende Evidenz und negative Folgen des Maskentragens

Die WHO räumt ein, dass es derzeit keine gesicherte Evidenz gebe, dass das Tragen von Mund-Nasen-Masken tatsächlich einer Corona-Infektion vorbeuge – mit dem Hinweis auf eine groß-angelegte Studie aus Dänemark. In dieser ergab eine Untersuchung von 4.862 Teilnehmern, dass das Tragen einer Maske keinen maßgeblichen Einfluss hatte auf eine Infektion. Laut WHO gibt es aber eine Reihe kleiner Studien, die eine leichte Schutzfunktion der Masken festgestellt haben. Sie führt den medizinischen und sozialen Nutzen einer Mund-Nasen-Bedeckung auf:

Es werden aber auch die negativen Folgen des Tragens von Mund-Nasen-Bedeckungen aufgelistet:

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