Dänische Studie: Masken bieten nur einen geringfügig besseren Corona-Schutz

Ein Mundschutz bietet keinen sicheren Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Studie. Nur eine geringfügig niedrigere Anzahl an Maskenträgern steckte sich mit dem Virus an. Die Forscher zeigten sich erstaunt über das Ergebnis.

Am Rigshospitalet in Kopenhagen untersuchten Forscher, ob Menschen mit chirurgischem Mundschutz besser vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt sind oder nicht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Mundschutz keinen großen Unterschied ausmacht. 

Kjell Torén ist Chefarzt am Sahlgrenska-Krankenhaus und Forscher für Gemeinschaftsmedizin und öffentliche Gesundheit an der Universität Göteborg:

Das Wissen, eine allgemeine Anwendung des Mundschutzes zu befürworten, ist sehr schwach, und dies ist es auch noch nach dieser Studie. Ich denke, die Studie stärkt eine vorsichtige Haltung gegenüber allgemeinen Empfehlungen. Diese Studie bietet keine Unterstützung für die Empfehlung, einen Mundschutz zu verwenden. 

Von den etwas über 6.000 Studienteilnehmern schlossen 4.862 Personen die Studie ab. Sie hielten sich einen Monat lang an die Vorgaben der dänischen Regierung. Drei Stunden am Tag bewegten sich die Teilnehmer in der Öffentlichkeit. Jede Woche füllten sie Fragebögen aus. Die Studie wurde im April und Mai dieses Jahres durchgeführt, die Ergebnisse jetzt publiziert. Während der Durchführung der Studie herrschte in Dänemark keine Maskenpflicht, der öffentliche Nahverkehr und Geschäfte blieben geöffnet. Positiv Getestete wurden angewiesen, sich zu isolieren. 

Nach einem Monat waren 1,8 Prozent der Studienteilnehmer mit Mundschutz und 2,1 Prozent ohne Mundschutz testpositiv. Torén sieht – wie auch die schwedische Gesundheitsbehörde – als wichtigste Infektionspräventionsmaßnahmen regelmäßiges Händewaschen und die Einhaltung der Abstandsregelungen.

Die dänischen Forscher selbst zeigten sich überrascht über das Ergebnis. Sie hatten erwartet, dass ein Mundschutz das Risiko einer Infektion halbieren würde. Sie wollen jedoch nicht, dass durch ihre Ergebnisse Zweifel am Tragen eines Mundschutzes aufkommen. Die Studie könne demnach nichts darüber aussagen, ob Maskenträger in engem Kontakt mit anderen Personen standen, die mit dem Virus infiziert waren. 

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