Gesellschaft

BioNTech-Gründer: Impfung braucht Zeit – Rückkehr zur Normalität erst Ende nächsten Jahres

BioNTech-Vorstandschef und Mitgründer Uğur Şahin warnt, dass der Corona-Impfstoff vorerst keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Fallzahlen haben wird. Er rechnet erst im Winter 2021 mit einer Rückkehr zum normalen Leben. Bis dahin müsse sich die Menschheit gedulden.
BioNTech-Gründer: Impfung braucht Zeit – Rückkehr zur Normalität erst Ende nächsten JahresQuelle: AFP © ANDREAS ARNOLD

Um dieses Ziel zu erreichen, sei eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus bis zum Herbst absolut essenziell, sagte Şahin am Sonntag in einem BBC-Interview: "Ich bin zuversichtlich, dass dies geschehen wird." Wenn alles weiterhin gut laufe, werde der Impfstoff ab "Ende dieses Jahres, Anfang nächsten Jahres" ausgeliefert. Ein mittelfristiges Ziel sei, bis April mehr als 300 Millionen Dosen weltweit zur Verfügung zu stellen. Dies könnte einen ersten Effekt auf Infektionszahlen haben. 

Mit Blick auf die jetzige kalte Jahreszeit fügte er hinzu: "Dieser Winter wird hart."

In einem Interview mit dem Guardian Anfang dieser Woche hatte Şahin einen viel mutigeren Ton. Der Wissenschaftler sagte der britischen Zeitung, er sei zuversichtlich, dass dieser Impfstoff "das Virus auf den Kopf treffen" und die Pandemie beenden werde.

Das deutsche Unternehmen BioNTech und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten am vergangenen Montag vielversprechende Daten aus ihren klinischen Tests vorgelegt. Demnach bietet ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor COVID-19. Die Unternehmen wollen dem Vernehmen nach noch diesen Monat bei der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen.

Am Mittwoch hatte die EU-Kommission formal einen Rahmenvertrag mit den Firmen BioNTech und Pfizer über bis zu 300 Millionen Impfdosen gebilligt. Mehrere Länder haben den Impfstoff bereits bestellt. Israel unterzeichnete mit Pfizer einen Vertrag über 237 Millionen US-Dollar, um acht Millionen Impfdosen zu erhalten. Das Vereinigte Königreich wird voraussichtlich bis Ende des Jahres zehn Millionen Impfdosen erhalten, weitere 30 Millionen Dosen sollen später geliefert werden. Der Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht.

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