Wegen Lockdown: Dutzende Babys von ukrainischen Leihmüttern warten auf Adoptiveltern
Die gestrandeten Babys, die von ukrainischen Leihmüttern im Auftrag westeuropäischer und nordamerikanischer Eltern geboren wurden, warten derzeit in einem Kiewer Hotel gemeinsam mit ihren Leihmüttern und Pflegerinnen, bis sie abgeholt werden. Das Hotel gehört der Kiewer Reproduktionsklinik BioTexCom. Normalerweise übernachten dort Adoptiveltern, bevor sie ihre Kinder ins Ausland mitnehmen. Derzeit sind die ukrainischen Landesgrenzen aufgrund der Coronavirus-Pandemie aber geschlossen.
Vertreter der Reproduktionsklinik stellten vor Kurzem ein Video ins Netz, das zugleich als Hilferuf dienen soll. Ihren Angaben zufolge werden derzeit etwa 50 Babys in dem Hotel betreut. Die Säuglinge warten auf ihre Adoptiveltern aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Spanien und anderen Ländern. Das Video, das laut BioTexCom ein Versuch war, das Bewusstsein für die Angelegenheit zu schärfen, ging viral. Auf den Bildern sind rund vierzig Neugeborene zu sehen, die in Bettchen nebeneinanderliegen und weinen. Auf dem Video versichern die Klinikmitarbeiter, dass sie sich rund um die Uhr um die Babys kümmern. Demnach würden diese täglich von einem Kinderarzt untersucht, gebadet und betreut.
Die Vertreter des Unternehmens machten deutlich, dass Adoptiveltern derzeit keine Möglichkeit hätten, in die Ukraine einzureisen und daher gezwungen seien, online mit ihren Kindern zu kommunizieren. Der Anwalt der Klinik Denis Hermann bat die Regierungen, trotz Corona-Krise eine Ausnahme für Adoptiveltern zu machen:
Wir fordern andere Länder auf, eine Ausnahme von ihrer Politik zu machen und ihren Bürgern zu erlauben, sich mit ihren Kindern zu vereinen.
Das Video hat jedoch eine Wirkung erzielt, die das Unternehmen wohl nicht beabsichtigt hat. Die gezeigten Bilder lösten in der Ukraine erneut eine Debatte über die Ethik der Leihmutterschaft als Geschäftsmodell aus. Einige Beamte und Menschenrechtsaktivisten forderten die Regierung erneut auf, die Praxis zu verbieten. Derzeit ist die Ukraine eines der wenigen Länder, in denen kommerzielle Leihmutterschaft erlaubt ist. Auch aufgrund der günstigen Preise ist das Land ein lukratives Ziel für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch.
Ljudmila Denissowa, Ombudsfrau für Menschenrechte des ukrainischen Parlaments, besuchte das Hotel vergangene Woche. Ihr zufolge seien einige Säuglinge bereits zwei bis drei Monate alt. Anschließend teilte sie mit, dass sie mit dem Außenministerium des Landes zusammenarbeite, um den Adoptiveltern zu helfen, Einreisegenehmigungen in die Ukraine zu erhalten. Insgesamt seien laut Denissowa landesweit rund 100 Babys in Reproduktionskliniken gestrandet. Falls die Grenzen des Landes weiterhin geschlossen bleiben, könnte sich ihre Zahl bald verzehnfachen, sagte sie unter Berufung auf Schätzungen von BioTexCom.
Laut der Ombudsfrau ergreife der Staat keine angemessenen Maßnahmen zum Schutz der Kinderrechte. Sie kritisierte auf Facebook, dass die ukrainische Leihmutterschaftsbranche Säuglinge als "qualitativ hochwertiges Produkt" für potenzielle Eltern bewirbt. "Kinder in der Ukraine dürfen keinem Menschenhandel ausgesetzt sein", schrieb sie.
In der Ukraine wurden bisher knapp 20.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, 564 testpositive Menschen starben.
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