Europa

Sponsorengeld führt das Wort: Sputnik-Chefin Simonjan wittert Zensur auf Forum in Griechenland

Anfang März findet in Griechenland das Wirtschaftsforum von Delphi statt. Entgegen der ursprünglichen Vereinbarung darf ein Vertreter der russischen Agentur "Sputnik" nun doch nicht eine Diskussionsrunde moderieren. Aushelfen soll ein Mitarbeiter der "Financial Times".
Sponsorengeld führt das Wort: Sputnik-Chefin Simonjan wittert Zensur auf Forum in GriechenlandQuelle: Sputnik © Alexander Galperin

Im EU-Land Griechenland findet vom 5. bis zum 8. März 2020 das 5. Wirtschaftsforum von Delphi (Delphi Economic Forum) statt. Dieses Jahr beginnt die Veranstaltung mit einem Eklat. Die Leiter des Forums haben einem Mitarbeiter der russischen Nachrichtenagentur Sputnik die Teilnahme verweigert. Als Grund wurde genannt, dass mehrere Sponsoren und Redner gegen die Moderation durch einen Vertreter Russlands protestierten.

Dabei hatten die russische Agentur und die Veranstalter des Wirtschaftsforums schon im vergangenen Jahr vereinbart, dass Sputnik als Informationspartner der Veranstaltung fungieren sollte. In diesem Zusammenhang schlugen die Organisatoren einem Mitarbeiter des Medienunternehmens vor, die Diskussionsrunde zum Thema "Einschätzung der Beziehungen zwischen Russland, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union: Neue Anfänge oder ständige Kontraste?" zu moderieren.

Am 21. Februar erhielt Sputnik einen Brief des Organisationskomitees. Hierin wurde der designierte Moderator eindringlich gebeten, auf seine Teilnahme an der Diskussionsrunde zum Thema Russland infolge zahlreicher Proteste von Rendern und Sponsoren zu verzichten. Als Argument wurde vorgebracht, dass das Forum zu 100 Prozent aus privaten Quellen finanziert werde und sehr stark von Beiträgen abhänge.

Sputnik-Chefredakteurin Margarita Simonjan kommentierte die Situation folgenderweise:

Das Wirtschaftsforum von Delphi findet unter der Schirmherrschaft des griechischen Präsidenten statt. Ich habe eine Frage an ihn: Wann ist die politische Zensur in die Heimat der Demokratie zurückgekehrt?

Auf die Bitte der russischen Nachrichtenagentur, die Kontrahenten zu benennen, ging die Leitung des Wirtschaftsforums von Delphi nicht ein. Stattdessen teilte man mit, einen anderen Moderator gefunden zu haben. Bei ihm handele es sich um Ben Hall, den Europa-Redakteur der britischen Financial Times. (RIA Nowosti)

Mehr zum ThemaKanadischer TV-Sender streicht Szene mit Donald Trump aus "Kevin – Allein in New York"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.