Europa

Belgische Justiz suspendiert Europäischen Haftbefehl gegen Puigdemont

Der Europäische Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten Kataloniens Carles Puigdemont, der im "Exil" in Belgien lebt, ist von der dortigen Justiz aufgehoben worden. Der EuGH bestätigte jüngst die Immunität Puigdemonts nach dessen Wahl zum EU-Abgeordneten.
Belgische Justiz suspendiert Europäischen Haftbefehl gegen PuigdemontQuelle: Reuters © Johanna Geron

Die belgische Justiz hat am Donnerstag entschieden, den vom Spanischen Obersten Gerichtshof erlassenen Europäischen Haftbefehl gegen den Ex-Präsidenten Kataloniens Carles Puigdemont und dessen damaliges Regierungsmitglied Toni Comín aufzuheben.

Die Entscheidung des belgischen Richters erfolgte im Zusammenhang mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum früheren katalanischen Vizepräsidenten Oriol Junqueras, wonach alle gewählten Abgeordneten zum EU-Parlament mit der Verkündigung der amtlichen Wahlergebnisse unmittelbar parlamentarische Immunität genießen. Dies betrifft neben Junqueras auch Puigdemont und Comín.

Vor einer Wiederaufnahme des Verfahrens wartet die belgische Justiz die weiteren Entscheidungen der spanischen Justiz und nachfolgend des Europäischen Parlaments ab. Der Spanische Oberste Gerichtshof könnte in Anwendung der EuGH-Entscheidung beim EU-Parlament einen Antrag zur Aufhebung der parlamentarischen Immunität einreichen, dem das Plenum in einer Abstimmung stattgeben müsste.

Nachdem der Spanische Oberste Gerichtshof am 14. Oktober führende Kräfte der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung zu Haftstrafen zwischen neun und 13 Jahren verurteilt hatte, erließ der zuständige spanische Ermittlungsrichter erneut einen Europäischen Haftbefehl wegen Aufruhr und Veruntreuung. Dessen Vollzug hat die belgische Justiz mit ihrer Entscheidung nun ausgesetzt.

Puigdemont begrüßte die Entscheidung via Twitter:

Noch erwarten wir die Freilassung von Junqueras, der über die gleiche Immunität verfügt wie wir. Spanien muss in der gleichen Art und Weise wie Belgien handeln und das Gesetz respektieren.

Mehr zum ThemaEuGH rügt Spanien: Auch Unabhängigkeitsbefürworter haben Rechte

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.