Europa

Sorge nach Feuer in Chemiefabrik in Rouen: Bürger zweifeln am Transparenzversprechen der Regierung

In der vergangenen Woche brannte es in einer Chemiefabrik in Rouen. Nun machen sich die Bürger Sorgen um mögliche Folgen des Brandes für ihre Gesundheit. Die Regierung verspricht "völlige Transparenz" – doch nicht nur viele Bürger zweifeln an diesem Versprechen.
Sorge nach Feuer in Chemiefabrik in Rouen: Bürger zweifeln am Transparenzversprechen der RegierungQuelle: Reuters

Nach dem Großbrand in einer Fabrik des US-amerikanischen Chemieunternehmens Lubrizol im nordfranzösischen Rouen herrscht in der Stadt Sorge und Angst über die möglichen Folgen des Unglücks. Die Regierung hatte den Anwohnern am Wochenende "völlige Offenheit" zugesagt. Premierminister Édouard Philippe erklärte am Sonntag, man müsse ihre Anliegen hören und ernst nehmen. Alle offenen Fragen würden transparent beantwortet.

Die Präfektur hatte bereits zuvor versucht, die Bürger zu beruhigen. Präfekt Pierre-André Durand sprach am Samstag von einer "normalen Luftqualität". Die einzige Ausnahme sei die Fabrik selbst. Medien berichteten, dass die Rauchwolke mittlerweile über Belgien in Richtung Niederlande gezogen sei.

Diese Aussagen finden bei den Bürgern der Stadt nur sehr bedingt Glauben. In den sozialen Netzwerken kursieren Meldungen, die von kontaminierter Luft und verschmutztem Wasser berichten. Ein Nutzer schrieb am Montag auf Twitter:

Zurück in Rouen heute Mittag. In der Innenstadt angekommen, stinkender Geruch und fast unmittelbar anhaltende Schwindelanfälle. Die Luft von Rouen ist derzeit schädlich. Könnten die Behörden uns über ihre Gefährlichkeit informieren? 'Null' ist nicht glaubwürdig.

Es kursieren auch Fotos und Videos, die offenbar verschmutztes Trinkwasser zeigen – und Erinnerungen an den Wasserskandal in Flint im US-Bundesstaat Michigan wachrufen.

Am Montagabend versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten vor der Halle, in der der Stadtrat von Rouen den Präfekten der Region empfing, um über die Lage zu beraten. Sie skandierten "Wir wollen die Wahrheit!" – und forderten den Rücktritt des Präfekten. Einige Demonstranten versuchten erfolglos, sich Zutritt zum Gebäude zu verschaffen.

Auch der grüne EU-Abgeordnete Yannick Jadot forderte am Dienstagmorgen von der Regierung "absolute Transparenz über das, was verbrannte", und die Veröffentlichung der Liste der Produkte, die in dem Werk gelagert wurden. Dem Radiosender Franceinfo sagte er, dass die Regierung durch das Nichtveröffentlichen dieser Liste die Ängste der Arbeiter und Anwohner befördere.

Das Feuer in der Lubrizol-Fabrik war am frühen Donnerstagmorgen ausgebrochen. Fotos zeigten eine enorme Rauchwolke; Medien berichteten von riesigen Flammen und Explosionen im Inneren der Fabrik. Die Fabrik gehört nach Behördenangaben in die sogenannte Seveso-Kategorie von gefährlichen Standorten, die besonders überwacht werden. Im italienischen Seveso bei Mailand war es 1976 zu einem verheerenden Chemieunfall gekommen, durch den das Gebiet mehrerer Gemeinden verseucht wurde.

Mehr zum Thema - Großbrand in Chemiefabrik in Frankreich (Video)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.