Ausschreitungen in Flüchtlingslager auf Lesbos nach Brand mit mehreren Toten
Bei einem Feuer im Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos kamen am Sonntag mehrere Menschen ums Leben. Die genaue Zahl der Opfer ist noch unklar. Eine Afghanin kam bei einem Brand in einer Containerwohnung ums Leben. Die Nachrichtenagentur ANA-MPA berichtete, dass auch ihr Baby verstarb. Andere Berichte gehen von zwei toten Kindern aus.
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Nach Bekanntwerden der Todesfälle kam es im überfüllten Lager zu Ausschreitungen. Migranten griffen die Bereitschaftspolizei an und skandierten dabei "Tötet die Polizisten!". Die Polizei setzte Tränengas ein.
Why were rocks thrown at fire truck? can someone translate to English? #moria#Lesvospic.twitter.com/1P9FP4CS77
— Alan Beveridge (@AlanBeveridge10) September 30, 2019
Auch die Feuerwehr wurde angegriffen und bei den Löscharbeiten behindert. Am Montag blieb die Lage angespannt, auch wenn weitere Ausschreitungen bisher ausblieben. Der Bürgermeister von Mytilini, Stratos Kytelis, sagte im griechischen Fernsehen:
Es kann jeden Moment wieder losgehen.
Am Sonntagnachmittag brachen im Camp nacheinander zwei Feuer aus. Während das erste schnell gelöscht werden konnte, brannte das zweite Feuer nach den Angriffen auf die Feuerwehr länger.
Βίντεο-Μόρια τα έχει τραβήξει ο Salam Aldeen:Κατηγορούμενος το 2018Παράνομη οπλοκατοχή.Παράνομη διευκόλυνση εισόδου μεταναστών.Έχει ιδρύσει τη ΜΚΟ Team Humanity με έδρα την Δανία που πρόσφατα έχουν διακοπεί οι εργασίες της!Γι'αυτή τη ανεξέλεγκτη κατάσταση ευθύνονται οι ζαιοι pic.twitter.com/WMhyraUWJt
— Νίκος Σωτηροπουλος (@NIKSOTIROPOYLOS) September 29, 2019
Im Lager Moria, das für etwa 3.000 Menschen gebaut wurde, leben derzeit über 12.000 Migranten unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen. Die Bewohner des Camps sind frustriert über die schwierigen Lebensbedingungen – und die ausbleibenden Transfers auf das Festland.
Die griechische Regierung will nach einem Bericht des Fernsehsenders ERT die Asylverfahren beschleunigen, um mehr Migranten zurück in die Türkei zu schicken. In der vergangenen Woche hatte die Regierung entschieden, über 10.000 Migranten auf das Festland zu bringen.
Angesichts der #Brandkatastrophe in #Moria und der sich schon seit Wochen zuspitzenden Situation in allen #Hotspots in #Griechenland fordert PRO ASYL die sofortige Evakuierung und Aufnahme der dort festsitzenden Flüchtlinge in anderen EU-Staaten: https://t.co/FZvjRsQR14
— Pro Asyl (@ProAsyl) September 30, 2019
Auch die deutsche Regierung fordert vor dem Hintergrund der katastrophalen Zustände in den Lagern auf den griechischen Inseln verstärkte Rückführungen in die Türkei. Regierungssprecher Steffen Seibert bezeichnete dies am Montag als Teil der Lösung. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl forderte die sofortige Evakuierung der Flüchtlinge von den Inseln und deren Aufnahme durch Deutschland und andere EU-Staaten.
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