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Ukrainisches Militärfahrzeug explodiert – Selenskij macht Donezker Volksmiliz verantwortlich

Zwei Mitarbeiter der ukrainischen Streitkräfte kamen am Montag bei der Explosion eines Militärfahrzeuges ums Leben. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij macht hierfür die Rebellen der Donezker Volksmiliz verantwortlich.
Ukrainisches Militärfahrzeug explodiert – Selenskij macht Donezker Volksmiliz verantwortlich© Военный Осведомитель VKontakte

Ein Militärwagen vom Typ Hummer HMMWV der ukrainischen Marine – ein Geschenk der USA – wurde am Vormittag des 1. Juli in der Nähe des Dorfes Wodjanoje (Водяное) zerstört, zwei seiner Insassen starben. Der Ort befindet sich im ukrainischen Teil des Donezker Gebietes, circa 40 Kilometer von der Stadt Mariupol entfernt. Bis zur Demarkationslinie zu den Streitkräften der selbst ausgerufenen Volksrepublik Donezk (VRD) sind es etwa 15 Kilometer.

Der Stab der Operation der Vereinigten Kräfte (OVK), früher Antiterrororganisation, kurz ATO, vermeldete den Beschuss eines Sanitätswagens mit einer Antipanzerrakete durch die Donezker Volksmiliz. Der Fahrer soll dabei sofort tot gewesen sein, eine Militärkrankenschwester erlag später ihren tödlichen Verletzungen. Sie sollen zu einem verwundeten ukrainischen Soldaten unterwegs gewesen sein.

Der hinterhältige Beschuss eines Sanitätsautos durch die russischen Besatzungskräfte ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Besatzer keine internationalen Normen des humanitären Rechts einhalten", schrieb die OVK auf ihrer Facebook-Seite.

In wenigen Stunden reagierte auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij auf den Vorfall. Die Nachricht erreichte ihn auf dem Weg nach Kanada, wo er sich unter anderem mit dem US-amerikanischen Sondervertreter Kurt Volker trifft. In einem Facebook-Eintrag nannte er den Beschuss einen "schändlichen und hinterhältigen" Versuch, den schweren Verhandlungsprozess über die Einstellung der Kämpfe im Donbass zu torpedieren, und rief "unsere Partner in Europa und USA" dazu auf, angemessen auf diese Handlungen zu reagieren.

Die offiziellen Vertreter der Donezker Volkswehr wiesen die Vorwürfe zurück und bekannten sich zu den Friedensvereinbarungen.

All diese Anschuldigungen sind eine Lüge. Es gab keinen Beschuss des Sanitätswagens von den Positionen der Volksmiliz. Das ist eine weitere Provokation Kiews, die Republik vor der Weltöffentlichkeit zu diskreditieren", sagte der Verwaltungschef der Volksmiliz Eduard Bassurin der Donezker Nachrichtenagentur DAN zufolge in einer Erklärung.

Sein Pressevertreter Daniil Bessonow wies in einer Erklärung ebenfalls darauf hin, dass Kiew eine groß angelegte Medienkampagne mit dem Ziel startete, den Republiken das Scheitern der Minsker Vereinbarungen anzulasten. Dafür befänden sich vom 28. Juni bis zum 18. Juli Journalisten der führenden ukrainischen Fernsehsender sowie Reporter aus Frankreich, Deutschland und Australien in frontnahem Gebiet, so Bessonow.

In den letzten Wochen vermelden die Behörden in Donezk trotz des Abzugs der Waffen bei Staniza Luganskaja vermehrte Beschüsse und Attacken der ukrainischen Streitkräfte. Nach Angaben der Ombudsfrau für Menschenrechte der Donezker Volksrepublik Darija Morosowa sind allein in der Woche vom 21. bis zum 28. Juni sechs Militärangehörige der VRD ums Leben gekommen, 16 wurden verwundet.

Laut Behörden gibt es im Moment im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr auch mehr Zerstörungen und Verletzte unter Zivilisten. Vor wenigen Tagen wurde eine Gruppe russischer Journalisten beschossen.

Vor Kurzem hat ein Nutzer mit dem Namen "Militäraufklärer" eine Serie von Fotos mit dem zerstörten Auto im sozialen Netzwerk VKontakte gepostet. Auf den Fotos ist ein auf die Seite gekipptes, ausgebranntes Wrack eines US-amerikanischen Militärfahrzeugs vom Typ Hummer zu sehen. Der VK-Eintrag wird aktiv kommentiert, viele Nutzer bezweifeln anhand dieser Bilder die Version Kiews und vermuten die Explosion einer Landmine als Ursache für den Tod zweier Menschen.

Im Februar 2018 gab es einen vergleichbaren Vorfall an der Frontlinie, ebenso im Süden der Region. Damals wurde nach Angaben der Donezker Behörden ein Wagen der Donezker Volksmiliz vom Typ UAZ mit dem Kennzeichen eines Krankenwagens im frontnahen Streifen von einer ukrainischen Antipanzerrakete getroffen. Drei Personen starben, darunter eine Krankenschwester.

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