Nick Clegg: Keine Beweise für Einmischung Russlands bei Brexit-Referendum
Nach Auffassung von Nick Clegg gibt es "absolut keine Beweise", dass Russland versuchte, über Facebook den Ausgang des Brexit-Referendums zu beeinflussen. Clegg, von 2010 bis 2015 britischer Vizepremier und seit 2018 Chef der Unternehmenskommunikation von Facebook, sagte, sein Unternehmen habe seine Daten analysiert und keine "nennenswerte Versuche externer Akteure zur Beeinflussung des Votums" feststellen können.
Clegg widersprach auch Behauptungen, dass Cambridge Analytica das Referendum beeinflusst habe. In einem Interview mit BBC Radio 4 sagte Clegg, der selbst gegen den Brexit war:
Wir haben zwei vollständige Analysen aller Daten durchgeführt, die wir aus dem Vorfeld des Brexit-Referendums haben, wir haben all diese Informationen mit dem zuständigen Ausschuss in Westminster und anderswo geteilt – wir haben keine Beweise für einen signifikanten Versuch externer Kräfte gefunden.
Auf die Frage, ob er es für einen "Mythos" und eine "Verschwörungstheorie" halte, dass Facebook zum Vorteil der Brexit-Befürworter benutzt worden sei, sagte Clegg:
Ja. Ich bin jemand, der mit Nigel Farage diskutiert hat, bevor Facebook erfunden wurde … Und obwohl ich verstehe, warum die Leute diesen Ausbruch in der britischen Politik auf irgendeine Art von Komplott oder Verschwörung oder eine Nutzung neuer sozialer Medien durch undurchsichtige Mittel reduzieren wollen, fürchte ich, dass die Wurzeln der britischen Euroskepsis sehr, sehr tief gehen.
Die Haltung der Öffentlichkeit gegenüber der EU sei stärker durch traditionelle als durch neue Medien beeinflusst worden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die britische Regierung festgestellt, sie habe "keine Belege für eine erfolgreiche Nutzung von Desinformation durch externe Akteure, Russland eingeschlossen, um den demokratischen Prozess im Vereinigten Königreich zu beeinflussen".
Mehr zum Thema - Weil Trump profitierte: Die selektive Hysterie um Cambridge Analytica
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.