Europa

Spanien: Gebeine von Diktator Franco sollen umgebettet werden

Die spanische Regierung unter Pedro Sánchez will am Freitag grünes Licht für die umstrittene Umbettung der Gebeine von Diktator Francisco Franco geben. Er soll nicht mehr an einem der Öffentlichkeit frei zugänglichen Ort beerdigt werden.
Spanien: Gebeine von Diktator Franco sollen umgebettet werdenQuelle: Reuters © Sergio Perez

Die Exhumierung solle trotz des Widerstands der Familie des "Generalísimo" (1892-1975) im Rahmen des nächsten Ministerrats angeordnet werden, berichtete das spanische Fernsehen am Montag unter Berufung auf Regierungsquellen. Die Familie habe anschließend 15 Tage Zeit um bekanntzugeben, wo der Leichnam beerdigt werden soll.

Tue sie dies nicht, werde die Regierung den Begräbnisort bestimmen, hieß es weiter. Eine Umbettung in die zentral gelegene Almudena-Kathedrale in Madrid, auf die die Familie in den vergangenen Monaten gepocht hatte, komme aber nicht in Frage.

Mehr zum Thema - 40 Jahre nach dem Ende der Franco-Diktatur: "Der Tote packt den Lebenden" – Teil 1

Franco löste durch einen Putsch gegen die gewählte republikanische Regierung 1936 den spanischen Bürgerkrieg aus. Nach dem Sieg der rechten Kräfte 1939 regierte er das Land bis zu seinem Tod 1975 diktatorisch.

Nach dem Wunsch der regierenden sozialdemokratischen Partei (PSOE) soll Franco nicht mehr an einem der Öffentlichkeit frei zugänglichen Ort beerdigt werden. Die Regierung Sánchez hatte das Thema seit ihrer Amtsübernahme im vergangenen Juni zu einer ihrer Prioritäten gemacht.

Seit Monaten gibt es Diskussionen um die Umbettung aus dem "Tal der Gefallenen", einem riesigen Mausoleum rund 60 Kilometer nordwestlich von Madrid, das bis heute Pilgerstätte für Rechtsextreme ist. Der Leichnam befindet sich seit 1975 in der dortigen Basilika, über der ein 155 Meter hohes Kreuz thront.

Das Monument war von 1940 bis 1959 auf Anordnung Francos von 20.000 republikanischen Zwangsarbeitern unter unmenschlichen Bedingungen in den Fels getrieben worden, viele überlebten die Strapazen nicht.

Mehr zum Thema - 40 Jahre nach dem Ende der Franco-Diktatur: "Der Tote packt den Lebenden" – Teil 2

(rt deutsch/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.