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Krawalle bei "Gelbwesten"-Protest in Paris - Rund 200 Festnahmen - Verletzte - Bild der Verwüstung

Brennende Autos und Barrikaden, Tränengas und Wasserwerfer: In gelbe Westen gekleidete Menschen liefern sich in Paris heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Macron verurteilte die Krawalle in Paris und drohte, man werde Gewalt nicht akzeptieren.
Krawalle bei "Gelbwesten"-Protest in Paris - Rund 200 Festnahmen - Verletzte - Bild der Verwüstung Quelle: Reuters

In der französischen Hauptstadt ist es erneut zu heftigen Krawallen bei Demonstrationen der "Gelbwesten" gekommen. Rund um die Champs-Élysées kam es zu schweren Ausschreitungen. In der Gegend rund um den Pracht-Boulevard lieferten sich am Samstag Demonstraten Straßenschlachten mit der Polizei. Ganze Straßenzüge wurden verwüstet. Mehrere Dutzend Menschen wurden verletzt.

Am Samstagvormittag versuchten Demonstranten immer wieder, Absperrungen zu durchbrechen, die Polizei ging mit Wasserwerfen und Tränengas gegen sie vor. Später verlagerten sich die Krawalle weiter in die Seitenstraßen. Rund um den berühmten Boulevard wurden Autos und Straßenmobiliar in Brand gesetzt.

65 Verletzte in Paris - 200 Festnahmen

Bereits in der vergangenen Woche war es in Paris zu Krawallen gekommen. Es ist das dritte Wochenende in Folge, an dem Tausende Menschen der Protestbewegung "Gelbwesten" in Frankreich demonstrierten.

Bis Samstagnachmittag gingen nach Behördenangaben rund 75.000 Menschen im ganzen Land auf die Straßen, wie mehrere Medien berichteten. Demnach wurden mehr als 200 Menschen festgenommen. 65 Menschen wurden allein in Paris verletzt - darunter 11 Sicherheitskräfte. In der Hauptstadt waren nach Zahlen vom Mittag etwa 5.500 Demonstranten unterwegs. Damit protestieren im Vergleich zur vergangenen Woche zwar weniger Menschen - allerdings lag die Zahl der Verletzten deutlich höher.

Die "Gelbwesten" gehen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße. Der Ärger richtet sich direkt gegen Präsident Emmanuel Macron, dessen Politik sie als abgehoben empfinden.

Die Champs-Élysées waren am Samstag zwar für Fußgänger geöffnet, an den Zugängen zu dem Boulevard wurden aber Identitäts- und Sicherheitskontrollen eingerichtet. So sollte eigentlich eine Eskalation wie in der vergangenen Woche verhindert werden. Auch damals wurde Straßenmobiliar in Brand gesetzt, wurden Pflastersteine ausgegraben und viele Geschäfte beschädigt.

Besonders heftig waren die Ausschreitungen an diesem Samstag zunächst am Triumphbogen an der Spitze der Champs-Élysées. Hier hatten die Sicherheitskräfte Absperrungen aufgebaut. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, in gelbe Warnwesten gekleidete Demonstranten versuchten immer wieder, Absperrungen zu durchbrechen. Dabei zündeten sie auch Pyrotechnik.

Im Laufe des Tages verlagerten sich die Krawalle weiter in die Straßen rund um den berühmten Prachtboulevard. Dort wurden Autos angezündet - über der ganzen Gegend hingen schwarze Rauchwolken. Ladengeschäfte wurden demoliert, Restaurant-Terrassen verwüstet.

Es gab aber auch friedliche Demonstranten in Paris. In anderen Städten verliefen die Proteste weitgehend ohne Zwischenfälle.

Frankreichs Präsident Macron hat die Krawalle scharf verurteilt.

Ich werde immer Protest akzeptieren, ich werde immer der Opposition zuhören, aber ich werde nie Gewalt akzeptieren", sagte er am Samstag während einer Rede beim G20-Gipfel in Buenos Aires.

Wer so gewalttätig sei, wolle keine Veränderung, sondern nur Chaos. Nichts rechtfertige Angriffe auf die Polizei, Plünderung oder Vandalismus, so Macron.

(rt deutsch/dpa)

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