Europa

Tränengas und über 120 Festnahmen: Schwere Ausschreitungen bei "Gelbwesten"-Protest in Paris

Bei den Demonstrationen der "Gelbwesten" in Paris ist es rund um die Prachtstraße Champs-Élysées zu Ausschreitungen gekommen. Es gab mehr als 100 Festnahmen. Besonders heftig waren die Ausschreitungen am Triumphbogen an der Spitze der Champs-Élysées.
Tränengas und über 120 Festnahmen: Schwere Ausschreitungen bei "Gelbwesten"-Protest in ParisQuelle: Reuters

Bei den Protesten der "Gelbewesten" in Paris ist es rund um die Prachtstraße Champs-Élysées zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund 1.500 "Unruhestifter" hätten sich am Samstagvormittag Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert, teilte der französische Innenminister Christophe Castaner mit. Die Zahl der Verhafteten sei auf 107 gestiegen, sagte Premierminister Édouard Philippe gegen Mittag.

Wir sind dem Dialog verbunden, aber auch der Einhaltung des Gesetzes", sagte Philippe vor Journalisten. "Ich bin schockiert über die Angriffe auf die Symbole Frankreichs."

Später sagten Vertreter der Polizei, inzwischen seien 122 Menschen festgenommen worden. Wie mehrere Medien berichteten, musste die Polizei Tränengas und Wasserkanonen einsetzen, um einige der "Gelbwesten" davon abzuhalten, einen Kontrollpunkt zu durchbrechen. Die Protestierenden antworteten unter anderem mit Steinen und Geschossen verschiedener Art.

Auch in den angrenzenden Straßen brachen Kämpfe aus, bei denen Barrikaden aufgestellt, Autoscheiben eingeschlagen und mindestens zwei Fahrzeuge angezündet wurden.

Mehrere Hundert Demonstranten hatten sich um das Grab des unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe an der Spitze der Prachtstraße gesetzt, sangen die Marseillaise, Frankreichs Nationalhymne, und skandierten "Macron, trete zurück!".

Seit mehr als zwei Wochen blockieren die "Gilets jaunes" (Gelbwesten) bei Protesten in ganz Frankreich die Straßen und stellen eine der größten und anhaltendsten Herausforderungen dar, vor denen Emmanuel Macron in seiner 18-monatigen Präsidentschaft stand.

Demonstranten mit gelben Westen, ein Symbol für den Protest französischer Autofahrer gegen höhere Kraftstoffsteuern, sind hier in der Nähe einer brennenden Barrikade nahe des Place de l'Étoile in Paris zu sehen.

 

Einige der Polizisten werden auch mit Farbe beworfen. 

Nach bisherigen Angaben wurden insgesamt sechs Polizisten und 14 Demonstranten verletzt, teilte die Pariser Polizei mit.

Die Schläger sind eine Minderheit und haben bei diesen Demonstrationen keinen Platz", sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux gegenüber dem Fernsehsender LCI.

Auf der Prachtstraße Champs-Élysées selbst gab es aber auch "Gelbwesten", die friedlich demonstrierten. Die Champs-Élysées war zwar für Fußgänger zugänglich, an den Zugängen zu dem Boulevard wurden aber Identitäts- und Sicherheitskontrollen eingerichtet.

Der Flughafen Nantes in Westfrankreich wurde kurzzeitig geschlossen, nachdem die Demonstranten die Piste durchquert hatten.

Insgesamt 36.000 Menschen sollen laut Aussagen des Premierministers in ganz Frankreich an den Protesten teilnehmen, in Paris sollen es rund 5.500 sein. 

Es ist nun das dritte Wochenende in Folge, an dem die Protestgruppe mit Großaktionen landesweit demonstriert. Die "Gelbwesten" gehen aus Protest gegen steigende Krafstsoffpreise und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße.

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(rt deutsch/reuters/dpa)

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