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Denis Puschilin im Gespräch mit RT: "Die Ukraine hat es verlernt, den Donbass zu verstehen"

RT hat nach dem Mord an dem Präsidenten der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, mit dem Interimschef der Republik, Denis Puschilin, gesprochen. Der Politiker erzählte über den Verlauf der Ermittlungen und den Friedensprozess im Donbass.
Denis Puschilin im Gespräch mit RT: "Die Ukraine hat es verlernt, den Donbass zu verstehen"Quelle: Sputnik

Im Exklusiv-Interview für den Sender RT erklärte das Interim-Oberhaupt der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk Denis Puschilin, dass den Mordanschlag auf den Republikchef die ukrainischen Geheimdienste verübt hätten. Der Politiker nannte den Mord an Alexander Sachartschenko im Zentrum von Donezk am 31. August einen Terroranschlag und einen Akt der Aggression vonseiten der Ukraine. Der Zweck der Operation sei es gewesen, die Situation im Donbass zu destabilisieren.

Aber die Ukraine hat es schon dermaßen verlernt, den Donbass zu verstehen, dass sie einen Gegeneffekt bezweckt hat. Die Leute haben sich um den Präsidenten vereint. Dass sie ihm das letzte Geleit gaben, war gewiss auch eine Unterstützung der Idee, des Kurses, den der Präsident der Republik eingeschlagen hatte", erklärte Denis Puschilin.

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Der Interimspräsident der Volksrepublik Donezk erklärte außerdem, warum er den "Staatstreich" in Kiew im Jahr 2014 nicht unterstützt hatte. Ihm zufolge seien der getötete Alexander Sachartschenko und er unter den ersten auf die Barrikaden gestiegen. Danach hätten sie Schulter an Schulter gekämpft.

Jene Behörden, die damals an der Macht waren, waren im Grunde bereit, sich der unserer Meinung nach illegalen Regierung in Kiew zu fügen, jene Bedingungen anzunehmen, die sie uns aufzwingen wollten. Ich meine damit die Sprache. Ich meine damit die Verherrlichung von Bandera, Schuchewytsch und anderen Unmenschen. Das war für uns, für die absolute Mehrheit natürlich inakzeptabel", sagte der Politiker.

Hätten die Gegner des Umsturzes in Kiew damals geschwiegen, hätten sie sich vor ihren Vorfahren schämen müssen, die im Großen Vaterländischen Krieg alles aufgeopfert hatten und viel mehr Gefahren ausgesetzt gewesen waren, so Denis Puschilin.

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In Bezug auf die Friedensverhandlungen zeigte sich der Interimspräsident der nicht anerkannten Republik pessimistisch. Die Handlungen des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zeugten davon, dass er alles andere als ein Friedensstifter sei. Trotzdem gebe es in Kiew viele vernünftige Menschen. Sie hätten aber Angst, weil die Repressionsmaschinerie der ukrainischen Sicherheitsbehörden auf Hochtouren laufe.

Ich würde lieber abwarten, wer im nächsten Jahr (in Kiew - Anmerkung der Redaktion) an die Macht kommen könnte. Die Gesellschaft ist leider radikalisiert. Deswegen kann man nur mit radikalen Parolen an die Macht kommen. Wenn man mit solchen Parolen an die Macht kommt, müssen die Taten ihnen mehr oder weniger entsprechen. Und für den Donbass wird dies kein gutes Ende nehmen", meinte Denis Puschilin.

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